Enddarm: zum Ende des Darmes hin gelegener Darmabschnitt. Der Enddarm beginnt an der Einmündungsstelle des Dünndarms in den Dickdarm und endet mit dem Mastdarm. Zum E. gehören der Dickdarm (Intestinum crassum) mit seinen Bestandteilen 1. dem Blinddarm (Caecum, Zoekum) mit dem Wurmfortsatz (Appendix vermiformis), 2. dem Grimmdarm (Kolon) mit seinen Anteilen a) aufsteigender Grimmdarm (Colon ascendens), b) querverlaufender Grimmdarm (Colon transversum), c) absteigender Grimmdarm (Colon descendens), d) Sigma (Colon sigmoideum), 3. dem Mastdarm (Rectum) mit a) Ampulle (Ampulla recti), b) Afterkanal (Canalis analis). Bei einer Darmlähmung (d.h. bei Spina bifida-Patienten ab einer neurologischen Störung des 2.- 4. Sakralsegmentes) sind in der Regel komplett oder inkomplett betroffen: a) der absteigende Grimmdarm (Colon descendens) mit Sigma und Mastdarm (Rektum). Über Methoden der Entleerung des E. zur Regulierung der Kontinenz für Stuhl vgl. Darm: Entleerungstechniken.
Enddarmentleerung: therapeutische Maßnahmen, die die Entleerung des Enddarmes zum Ziel haben. Entleerungstechniken: Vgl. Darmentleerung, Darm - Entleerungstechniken.
Endosgel ®: steriles Gleitmittel zur Verwendung z.B. bei der Katheterentleerung der Harnblase. Bestandteile: Natriumlactat. Desinfizierende Zusätze: Chlorhexidindigluconat, Hydroxybenzoate.
Endoskop: medizinisches Gerät zur direkten Betrachtung innerer Organe. Zur Technik: Röhrenförmiges, starres oder bewegliches Instrument mit einem beleuchteten optischen System, meist mit Spül- und Absaugeeinrichtung sowie mit Kanälen zur Einführung spezieller Instrumente. Anwendung: E. finden vielfältige Anwendung bei der Betrachtung (Endoskopie) von Organen oder der operativen Behandlung (endoskopische Operationen): als Zystoskop bei der Untersuchung der Harnblase und Harnröhre, als Gastroskop im Bereich von Speiseröhre, Magen u.a., als Koloskop oder Rektoskop bei der Untersuchung und Behandlung im Bereich des Dickdarmes usw.
Endoskopie: die direkte Betrachtung von inneren Organen mit Hilfe eines Endoskop. Zunehmende Bedeutung haben endoskopische Operationen.
endoskopische Operationen: „minimal-invasive Eingriffe“. Mit einem Endoskop ausgeführte besonders schonende Operationen an verschiedenen Organen. Urologische Anwendungen: a) von Botulinumtoxin in der Harnblase und am Sphinkter, b) zur Refluxtherapie mit Deflux ® [89] (Abb. siehe dort), c) bei der Blasenhalsinzision.
enteral: zum Darm gehörig, über den Darm, den Darm betreffend; z.B. enterale Ernährung, d.h. die Nahrung wird über eine Sonde (Magensonde, PEG-Sonde) direkt in den Darm eingeleitet.
Enteritis: Darmkatarrh. Akute Entzündung des Darmes, vor allem des Dünndarmes, und/oder des Magens (Gastroenteritis), und/ oder des Dickdarms (Enterokolitis). Ursachen: (meist) Viren, (seltener) Bakterien, Nahrungsunverträglichkeiten. Symptome: Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, krampfartige Bauchschmerzen, oft Fieber. Therapie: Flüssigkeitsersatz, zunächst in kleinen, dann in freigegebenen Mengen. Nahrungsaufbau über eine fettfreie, dann fettarme Kost zur Vollkost. Medikamente: während der akuten Durchfallphase: Loperamid, bei Schmerzen ggf. zusätzlich: Ibuprofen. Vgl. auch Durchfall und Inkontinenz.
Enteritis regionalis: chronisch verlaufende, entzündliche Darmerkrankung, die alle Darmschichten betrifft und Vernarbungen hinterlässt. Weitere Bezeichnungen: Sklerosierende chronische Enteritis, Ileitis terminalis, Ileitis regionalis Crohn, narbenbildende Enteritis, früher: Morbus Crohn. Entstehung / Ursachen: Bei der Entstehung der Erkrankung werden mehrere Ursachen vermutet: bei genetischer Disposition können bakteriell-infektiöse oder immunologische Auslöser vorliegen. Folgen: u.a. chronische Resorptionsstörungen von Folsäure / Vitaminen, somit eine mögliche Mitursache für Folsäuremangel.
Enterococcus, Enterococci: kugelförmige Darmbakterien, z.B. Enterococcus faecalis (veraltet: Streptococcus faecalis). Häufig nachgewiesener Erreger von (u.a.) Harnwegsinfektionen.
Enterokokkennährboden: Nährboden zum Anzüchten von Enterokokken (vgl. Enterococcus). Anwendung: E. dienen dem Nachweis von Erregern von Harnwegsinfektionen. Der E. ist z.B. Bestandteil des Eintauchnährboden Uricult ® plus.
Enterokolitis: entzündliche Erkrankung des Dünndarm und des Dickdarm. Vgl. Kolitis.