Übelkeit: Symptom bei unterschiedlichen Störungen. Möglichkeiten (Auswahl): 1. Störungen des Darmes: a) Infektionskrankheiten (EnterokolitisDurchfall), b) Verstopfung (Obstipation), c) Nebenwirkung von Me­­di­kamenten u.a.; 2. Stoffwechselstörungen: a) Azetonämische Reaktion, b) Zuckerstoffwechselstörungen. 3. Störungen des Hirn­wasserkreislaufes, Hirndruckzeichen.

Übergewicht: AdipositasBody-Mass-Index.

Überlaufblase: Lähmungstyp der Harnblase, der a) entweder durch einen großen, schlaffen, überdehnten (auch medikamentös ruhig gestellten) Blasenmuskel oder b) durch eine mangelnde Dehnbarkeit (Compliance) der Harnblase gekennzeichnet ist. Symptome: Die Entleerung erfolgt trotz (über-)voller Blase nur tropfenweise. Ursachen: Harnabflussbehinderung, z.B. durch Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstriktur, Prostatahypertrophie) oder durch zu hohen (spastischen) Harnblasenverschluss.

Überlaufdruck: engl. leak-point-pressure, Abk.: LPP. Der Druck, bei dem der Urin aus der (natürlich oder bei der Blasendruckmessung künstlich) gefüllten Harnblase abzulaufen be­ginnt. Normalwerte: Bei Mädchen / Frau­­en gilt ein Druck bis 25 cm Wassersäule (H2O), bei Jungen / Männern bis 35 cm H2O als normal. Bestimmung des Überlaufdruckes: Die Bestimmung des Ü. erfolgt bei der Blasendruckmessung (Zystomanometrie, Videourodyna­mik). Veränderung des Überlaufdrucks: Der Ü. kann sich durch eine Änderung der Blasenneurologie bei Rückenmarksveränderungen (z.B. einem tethered cord, einer Höhlenbildung) ebenfalls verändern. Auswirkungen: Eine länger dauernde Erhöhung des Ü. von mehr als 40 cm H2O führt ohne entsprechende Therapie in bis zu 80 % zur Verschlechterung der Nierenfunktion a) durch Schädigung des Überganges zwischen Harnblase und Harnleiter (Zerstörung des  Antirefluxmechanismus), b) zur Erweiterung der Harnleiter und Ausbildung eines Rückflusses (Reflux) von Urin in die Harnleiter und Nieren, c) zur Ausbildung einer zunehmenden Veränderung der Harnblase (Balkenblase) mit Verdickung der Harnblasenwand durch Blasenwandhypertrophie mit Verlust der Elastizität sowie Ausbildung von Pseudodivertikeln. Überwachung: Frühzeitige und wiederholte Messung des Ü. im Rahmen einer Blasendruckmessung. Therapie: Ziel ist die frühzeitige Erhaltung oder Wiederherstellung eines normalen Ü.; das kann erreicht werden: 1. Durch eine Vergrößerung der Harnblase durch a) eine medikamentöse Erweiterung der Harnblase durch Antimuscarinica in Verbindung mit einer regelmäßigen Katheterentleerung, b) ggf. durch eine operative Vergrößerung der Harnblase (Harnblasenaugmentation), durch die der Ü. zwar nicht verringert, aber die kritische Harnblasenfüllung im Tagesablauf erst später erreicht wird. 2. Durch Senkung der Grundspannung im Bereich des inneren Harnblasenverschlusses (d.h. des M. sphincter vesicae, Muskeln):a) durch Verwendung von Alpha-Rezeptorenblockern, b) durch eine (nur noch selten ausgeführte) Harnröhrenschlitzung.

Überlaufinkontinenz: HarninkontinenzStuhlinkontinenz. Vgl. ÜberlaufblaseÜberlaufstuhl.

Überlaufstuhl: Entleeren von dünnem und hartem Stuhl bei Überfüllung des Enddarmes. Mögliche Ursachen: 1. Besteht eine erhebliche Obstipation, verbleibt Stuhl verlängert im Dickdarm, wodurch der Stuhl durch Galle (chologen) zersetzt wird. Es entsteht ein übel riechender dünner Stuhl, der zusammen mit festen Kotbestandteilen ausgeschieden wird. 2. Trifft dünnerer Darminhalt aus höheren Darmabschnitten auf ein Passagehindernis (z.B. auf harten, eingedickten Stuhl im Enddarm), drängt sich der dünnere Stuhl am verhärteten Stuhl vorbei; es kommt zu einer plötzlichen Darmentleerung, bei der sowohl der verfestigte wie auch der dünne Stuhl ausgeschieden werden. Diagnose: Etwa im Abstand von einer Woche oder auch in längeren Abständen auftretende dünne Stühle mit reichlicher Stuhlentleerung bei zwischenzeitlich bestehender Verstopfung. Therapie: 1. Überlaufstühle sind ein Grund, den Enddarm regelmäßig zu entleeren (vgl. Darm: Entleerungstechniken), damit ein Rückstau von Stuhl und damit ein Überlaufen von dünnem Stuhl vermieden wird. 2. Durch die Gabe von Cholestyramin kann Galle gebunden werden, was den Zersetzungsprozess unterbindet.

Übersichtsaufnahme: Röntgenaufnahme eines Körperabschnittes; z.B. Abdomen­übersichtsaufnahme, Thorax-Übersichtsauf-nahme, Schädelübersichtsaufnahme.

Ulcus: Ulkus*. Geschwür. Substanzverlust der Haut oder der Schleimhaut von Magen und Darm. Beispiele: Ulcus pepticum (peptisches Ulkus): Geschwür des Darmes, das durch Magensäure und Pepsin verursacht wird. Ulcus duodeni: Zwölffingerdarmgeschwür. Häufigstes Geschwür des Darmes. Ulcus ventriculi: Geschwür der Magenschleimhaut, Magengeschwür. Formen: akutes Magengeschwür, das durch Rückfluss von Darminhalt, Medikamente (z.B. Kortison), Stress oder entzündlich (Erreger: Helico­bac­ter pylori) verursacht wird, das chronische Magengeschwür ist meist bakteriell (Helicobacter pylori) bedingt. Vgl. Druckgeschwür (Dekubitus). Ulkusperforation: Durchbrechen eines Geschwürs, z.B. durch die Haut (Mal perforant), den Magen (Magendurchbruch). Trophoneurotisches Ulkus: Geschwür durch Schädigung eines Gewebes aufgrund neurologischer Störungen.

* Die Schreibweise mit „c“ wird nur in feststehenden Begriffen wie Ulcus cruris, Ulcus duodeni, Ulcus pepticum usw. verwendet. Hingegen wird die Schreibweise mit „k“ in nicht-lateinischen oder deutsch-ähnlichen Begriffen benutzt.

Ulkus: Ulcus.

Ultraschall: Schallwellen mit Frequenzen größer als 20 Kilohertz. Ultraschallwellen lie­gen oberhalb der menschlichen Hörschwelle. SonographieUltraschalluntersuchung.

Ultraschalldiagnostik: Untersuchung von Organen durch Ultraschall zur Krankheitserkennung; weitere Informationen Ultraschalluntersuchung. Ultraschall und pränatale Diagnostik: Pränataldiagnostik.

Ultraschalluntersuchung: sonographische Untersuchung. Untersuchung von Körperteilen mit Ultraschall. Diese vielseitig anwendbare Untersuchungstechnik (vgl. Anhang) ist schmerz­frei, beliebig oft zu wiederholen und ohne schädliche Nebenwirkung. Anwendung (in der Humanmedizin): Bildliche Darstellung z.B. a) von Gewebsstrukturen innerer Organe (in der Urologie: Nieren, Harnblase, Hoden), b) zur Beurteilung der kindlichen Entwicklung während der Schwangerschaft (à Pränataldiagnostik), c) des Gehirns bei noch offener Fontanelle, d) bei verschlossenen Schädelnähten (transkranielle Sonographie) usw.

Ultraschalluntersuchungen

Anhang: Diagnostik/Untersuchungs-methoden

Ultraschalluntersuchung – Organuntersuchungen

Hier: Beschreibungen häufig angewendeter Organuntersuchungen: Rückenmark, Harnblase, Harnleiter, Nieren, Darm usw.

Ulzeration: Geschwürbildung. Das Entstehen eines Geschwürs aus einer Haut- oder Schleimhautwunde. Ulcus

Unfruchtbarkeit: Infertilität.

Untersuchungsintervall: der zeitliche Abstand zwischen zwei Untersuchungen

   
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