inadäquat: nicht passend, unangemessen; z.B. eine inadäquate Maßnahme, eine unverhältnismäßige Maßnahme; z.B. die Behandlung einer einfachen Harnwegsinfektion mit einem  Breitbandantibiotikum ist inadäquat.

inapparent: verborgen, symptomlos / symp­tom­arm; z.B. eine inapparente Infektion: es besteht eine Infektion, die keine erkennbaren Symptome macht.

Incidenz: Inzidenz.

Incontinentia: lat. für Inkontinenz. Formen: 1. Incontinentia alvi: Unwillkürlicher Verlust von Stuhl. 2. Incontinentia urinae: unwill-kürlicher Verlust von Harn. Inkontinenz.

Indikation: Anlass, eine bestimmte ärztliche Maßnahme zu planen und auszuführen. Bei der Feststellung einer I. wird der mögliche Nutzen einer Maßnahme gegen das mögliche Risiko abgeschätzt. Außerdem werden bestehende Gegenanzeigen (Kontraindikationen) berücksichtigt. Absolute Indikation: Eine Maßnahme oder Therapie ist zwingend notwendig. Dies ist der Fall, wenn dem Patienten dann ein Schaden entsteht, wenn die Maßnahme gar nicht oder nicht in vollem Umfange ausgeführt würde. Z.B.: eine antibiotische Therapie bei schwerer Nierenbeckenentzündung ist eine absolute Indikation. Vitale Indikation: Eine Maßnahme muss wegen bestehender Lebensgefahr ausgeführt werden. Hierbei werden bestehende Risiken und Gegenanzeigen oder auch eine weiterführende Diagnostik zugunsten lebensrettender Maßnahmen evtl. zurückgestellt. Soziale Indikation: Ausführung einer Maßnahme aus sozialen Gründen. Z.B. Verbesserung der Inkontinenz wegen Geruchsentwicklung; z.B. eine vorübergehende Heimunterbringung eines Kindes bei Verlust der Eltern. Schwangerschaftsabbruch aus sozialer Indikation: Eine soziale I. liegt vor bei einer schweren Notlage der Schwangeren, die es ihr unmöglich macht, das Kind auszutragen.

Indikator: eine Substanz, die einen Vorgang sichtbar macht, z.B. durch Farbänderung auf einem Teststreifen.

Indikatorpapier: ein chemisch imprägnierter Papierstreifen, der sich farblich z.B. beim Eintauchen in Urin oder im Kontakt mit Blut verändert. Vgl. Bestimmung des Säuerungsgrades im Urin; pH-Indikatorpapier.

Indischer Flohsamen: Flohsamen.

indiziert: angezeigt, vgl. Indikation.

induriert: verhärtet, verdichtet; z.B. die Haut ist durch eine Narbe induriert.

inf.: Abk. für inferior.

Infekt: Infektion.

infektiös: ansteckend, übertragbar; z.B. Scharlach ist infektiös, d.h. die Erkrankung kann auf andere übertragen werden.

Infektion: Übertragung, Eindringen und Vermehrung von Krankheitserregern (Bakterien, Viren, Pilzen u.a.) in den / im (menschlichen) Körper. Grundformen (nach Ablauf der Erkrankung): 1. Foudroyante I.: Sehr schneller Beginn, sehr schwerer, oft tödlicher Verlauf, z.B. Sepsis. 2. Akute I.: Plötzlicher Beginn, Fieber und Kranksein kurzzeitig über Tage; der Übergang in einen chronischen Verlauf ist möglich. 3. Chronische I.: Akuter oder allmählicher Beginn, nur geringe Erhöhung der Körpertemperatur. Verlauf über Wochen bis Jahre. 4. Rezidivierende I.: Infektion, die wiederholt auftritt und durch fieberhafte Krankheitsschübe gekennzeichnet ist. 5. Latente I.: Infektion, die zwar besteht, aber keine oder nicht erkennbare Symptome macht; eine latente I. ist oft nur indirekt an Laborwerten (CRP) erkennbar/nachweisbar. 6. Durchbruchinfektion: Bei einer bestehenden medikamentös beherrschten I. kommt es zu einer akuten I. durch andere oder resistent gewordene Erreger. 7. Reinfektion: Nach Ausheilen einer Infektionskrankheit kommt es zu einer erneuten Ansteckung durch den gleichen Erreger. 8. Fokale I.: Infektion, die von einem begrenzten Ort (Fokus) ausgeht; z.B. von einem Zahn oder einem bakteriell infizierten Shunt. 9. Superinfektion: (auch Sekundärinfektion) Infektion mit demselben Erreger noch während einer Therapie. 10. Sekundärinfektion: (auch Superinfektion) Entzündung eines Organs mit einem zweiten Erreger.

inferior: lat. weiter unterhalb, weiter unten gelegen. Das Wort kennzeichnet in latei-nischen Begriffen die anatomische Zuordnung von Körperteilen; z.B. Vena cava inferior: der untere Teil der Hohlvene. Inferior wird zunehmend durch das Wort caudalis ersetzt.

Infertilität: Unfruchtbarkeit. Beim Mann die Unmöglichkeit, ein Kind zu zeugen, bei der Frau die Unmöglichkeit, ein Kind zu empfangen. Gleichbedeutend wird der Begriff Sterilität verwendet.

Infiltration: 1. Eindringen von Flüssigkeit in ein Gewebe (z.B. Harninfiltration). 2. Einspritzen (Injektion) einer Flüssigkeit (z.B. eines Betäubungsmittels) in ein Gewebe, z.B. intramuskuläre Infiltration: Einspritzen in einen oder mehrere Muskel(n).

   
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