Ileumkonduit: auch Bricker-Blase; eine Form der künstlichen Harnableitung, bei der die Harnleiter, die von der Harnblase abgelöst wurden, in ein isoliertes Darmstück des Dünndarms (Ileum) eingeleitet werden. Zur Technik: a) Das hintere Ende des Ileumstückes wird verschlossen bzw. je nach verwendeter Technik mit den Harnleitern anastomosiert. b) Die Harnleiter können  auch separat  in das isolierte Darmstück eingeleitet werden. c) Das vordere offene Ende wird in die Haut eingenäht; über diese Öffnung (nasses Uro-à Stoma) fließt der Urin nach außen ab und wird mit einer Klebebandage aufgefangen. Der Ileumkonduit hat im Erwachsenenalter weltweit Bedeutung, wurde zur Harnbleitung bei Spina bifida-Patienten jedoch weitgehend verlassen. Stattdessen erfolgt die Harnableitung häufiger über einen Kolonkonduit. Die heute erkennbaren Nachteile des Ileumkonduits sind: a) Der Urin im Konduit kann in die Nieren zurückfließen, weil es nicht möglich ist, einen rückflusshemmenden Mechanismus (Antirefluxmechanismus) in der dünnen Wand des I. herzustellen. b) Das ausgeschaltete Darmstück ist weiterhin stoffwechselaktiv, d.h. Substanzen, die normalerweise über das Ileum ausgeschieden werden, gehen mit der Urinausscheidung verloren. c) Es besteht eine überdurchschnittliche Wachstumstendenz des Ileum­stückes. d) Die Verbindungsstelle (Einpflanzungsstelle) der Harnleiter mit dem Darm kann sich verengen. e) Auch das Stoma kann sich (allerdings wie jedes Stoma) verengen (Stomastenose).

Ileumneoblase: (trockene) Harnableitung aus einer künstlich gebildeten Harnblase, die aus dem letzten Teil des Dünndarms (dem Ileum terminale), gebildet wird.

Ileum terminale: auch terminales Ileum.

Ileus: Darmverschluss, Subileus.

Imipramin: Wirkstoff vor allem mit antidepressiver, aber auch die Harnblase entspannender (anticholinerger) Wirkung. Vgl. weitere Medikamente zur Harnblasenentspannung.

Imodium ®: Medikament mit dem Wirkstoff Loperamid, das zur Behandlung von Durchfall eingesetzt wird. Das Medikament steht zur Verfügung: mit schnellem Wirkungseintritt als Imodium akut ® Plättchen, Imodium akut plus ® Kautabletten; die Plättchen zergehen auf der Zunge und müssen nicht geschluckt werden. Die Anwendung von Imodium-Lösung ® erlaubt auch eine Behandlung im frühen Kindesalter, Imodium Kapseln werden vorwiegend bei länger anhaltenden Durchfällen oder auch vorbeugend (bei zu erwartendem Durchfall, z.B. unter Prüfungsstress) verwendet. Dosierung: vgl. Tabelle. Für alle Loperamid-Präparate gelten die gleichen Dosierungen. Die Selbstmedikation sollte zwei Tage nicht überschreiten.

Imodium ®

Loperamid Gehalt

Dosierung

Imodium N ® Lösung

0,2 mg/ml

Erwachsene: 4 mg (20 ml) bei akutem Durchfall,2 mg (10 ml) nach jedem ungeformten Stuhl; 16 mg (80     ml) maximale Tagesdosis. Kinder ab 8 J.: 2 mg (10 ml) bei akutem Durchfall, 2 mg (10 ml) nach jedem ungeformten Stuhl, 8 mg (80 ml) maximale Tagesdosis. Kinder 2 - 8 J.: 0,2 ml/kg KG täglich

Imodium ® Kapseln

Imodium akut ® Kapseln

Imodium akut ® lingual Plättchen

2 mg

2 mg  

2 mg

Erwachsene: 4 mg bei akutem Durchfall nach jedem ungeformten Stuhl; 12 mg maximale Tagesdosis. Kinder ab 12 J.: 2 mg nach jedem unge formten Stuhl, 8g maximale Tagesdosis.

imperativ: lat. imperare, herrschen. Zwingend, sofort auszuführen; gebräuchlich im Begriff „imperativer Harndrang“, d.h. Harndrang, der eine sofortige Entleerung der Harnblase erfordert.

Impfung und Narkose: vermutete Abschwächung der Immunantwort durch eine Narkose. Eine ungenügende Immunantwort auf eine Impfung oder verstärkte Impfkomplikationen durch eine Narkose sind nicht belegt. Dennoch werden vor (geplanten) operativen Eingriffen ein Abstand für Impfungen mit Totimpfstoffen von 3 Tagen, für Impfungen mit Lebendimpfstoffen von 14 Tagen empfohlen [74]. Bei einer Notoperation muss auf Impfabstände keine Rücksicht genommen werden.

impotent: lat. imposse, nicht können, unfähig sein; im engeren Sinne: zeugungsunfähig. Vgl. Impotenz.

Impotenz: im weiteren Sinne: Unvermögen, Unfähigkeit. Speziell: Impotenz des Mannes / der Frau.

Impotenz der Frau: Unvermögen, a) den Geschlechtsverkehr regelrecht und befriedigend zu vollziehen, b) die Unfähigkeit schwanger zu werden (Impotentia concipiendi), c) die Unfähigkeit eine Schwangerschaft auszutragen (Impotentia gestandi). Mögliche Ursachen: 1. Erkrankungen des Nervensystems, wie komplette oder inkomplette Querschnittslähmung; hierbei kommt es zur kompletten oder inkompletten Unterbrechung der Reflexe, die sowohl die Aufrichtung der Klitoris, wie auch die Muskelbewegungen beim Orgasmus steuern. 2. Hormonelle Störungen durch Unterentwicklung oder hormonelle Schwäche der Eierstöcke (Ovarien). Therapie: Anwendung von weiblichen Sexualhormonen bei nachgewiesenem Mangel. 3. Verklebung der Eileiter oder Veränderungen der Gebärmutterinnenwand (Endo­metrium) durch Entzündungen. 4. Dämpfende Medikamente, z.B. verschiedene zur Epilepsie­behandlung eingesetzte Medikamente. Therapie: Wenn möglich: Verwenden anderer, nicht dämpfender Medikamente. 5. Psychogene Störungen kön­nen Ursache für das Ausbleiben oder unregelmäßige Regelblutungen und andere gestörte Funktionsabläufe sein. Therapie: Psychotherapie.

Impotenz des Mannes: Unvermögen, a) den Geschlechtsverkehr regelrecht und befriedigend zu vollziehen, b) fehlende Zeugungsfähigkeit (Impotentia generandi). Mögliche Ursachen: 1. Erkrankungen des Nervensystems, wie komplette oder inkomplette Querschnittslähmung; hierbei kommt es zur kompletten oder inkompletten Unterbrechung der Reflexe, die sowohl die Gliedsteife (Erektion) wie auch das Heraustreiben des Samens (Ejakula­tion) steuern. Diagnostik: Andrologische Untersuchung Untersuchung bei Urologen, Endokrinologen oder Hautärzten mit andrologischem Schwerpunkt. Therapie: Anwendung von Medikamenten, die a) eingenommen (Sildenafil, Tadalafil, Verdenafil), b) in die Schwellkörper des Penis gespritzt werden (Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT), Caverject ®) oder c) in die Harnröhre gegeben werden (medikamentöses urethrales System zur Erektion (MUSE®)). 2. Hormonelle Störungen durch Unterentwicklung oder durchgemachte Ent­zündungen der Hoden (Orchitis) und Nebenhoden (Epididymitis) und hierdurch bedingten Hormonmangel. Therapie: Anwendung von Sexualhormonen (Testosteron) bei nachgewiesenem Mangel (andrologische Untersuchung). 3. Ver­klebung des Samenleiters nach Entzündungen der Hoden /Nebenhoden. 4. Dämpfende Medikamente, z.B. verschiedene zur Epilepsiebehandlung eingesetzte Medikamente. Therapie: Wenn möglich: Verwenden anderer, nicht dämpfender Medikamente. 5. Psychogene Störungen können Ursache einer Schwäche der Gliedsteife oder von Störungen des Samenergusses (verfrüht oder verspätet) sein. Therapie: Psychotherapie.

   
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