Stoma: grch. Mund, Rachen. Künstlich geschaffene Öffnung eines Körperhohlorgans zur Körperoberfläche hin. Stoma-Arten: 1. Darm: Anus praeternaturalis, AppendikostomaMalone-, bzw. Monti-Stoma. 2. Harn­wege: Urostoma. 3. Luftröhre: Tracheo­stoma.

Stomabandage: UrostomiebandageAnus praeter-Bandage.

Stomabeutel: Kunststoffbeutel zum Einmalgebrauch, Bestandteil von Klebebandagen, der als Klebebeutel mittels einer Klebeplatte oder eines Kleberinges auf die äußere Öffnung (Stoma) einer künstlichen Ableitung des Darmes oder der Harnblase geklebt wird. Arten: Urostomiebeutel, Kolostomie­beutel.

Stomadurchmesser: Stomaweite.

Stomaeinziehung: unter dem Hautniveau gelegenes Stoma. Ursachen: Verdickung der Bauchdecke (durch Fetteinlagerung), die sich seit dem Anlegen des Stomas entwickelt hat. Mögliche Komplikationen: Urostoma bei Kon­duit: 1. Bei trichterförmiger Einziehung können Hautveränderungen, z.B. eine kaum erfolgreich zu behandelnde Reizakanthose oder eine Kandidose (auch andere Mykosen) auftreten. 2. Klebebandagen werden leicht von der Haut abgehoben, wodurch sich die Klebedauer erheblich verkürzen und die Geruchsbelästigung zunehmen kann. Therapie: Bei (den genannten) Komplikationen muss das Stoma operativ wieder in das Hautniveau verlagert werden.

Stomaenge: Stomaverengung.

Stomaerweiterung: Stomaverengung.

Stomagröße: Stomaweite.

Stomakappe: kappenförmige Bedeckung zur Abdichtung des Stomas bei künstlicher Ableitung von Stuhl (Kolostomie, Ileostomie), Anus praeter-Versorgung.

Stomakomplikation: Stomaverengung, StomaeinziehungStomavorfall. Vgl auch: Urostoma bei Konduit, Urostomiebeutel, Urostomiebandage (Anwendung, Komplikationen).  

(Abb. Soordermatose im Bereich des Stoma bei Kolonkonduit, Aufn. Ermert, vgl. Anleitung: Kolonkonduit).

 

Stomaprolaps: Stomavorfall.

 

Stomarevision: operative Wiederherstellung einer Stomaveränderung, z.B. einer Stoma­verengung (Stenose), einer Stoma­ein­zie­hung oder eines Stomavorfalles (Prolaps). 

Stomastenose: Stomaverengung.

Stomaträger: Patient, bei dem zur künstlichen Ableitung von Harn ein Urostoma oder zur Ableitung von Stuhl ein Darmstoma (Anus praeternaturalis) oder zur Verbesserung der Atmung ein Tracheostoma angelegt wurde.

Stomavorfall: Vorfall (Prolaps) eines Darmteiles durch eine künstlich angelegte Hautöffnung (Stoma), z.B. eines Urostomas oder Darmstomas. Therapie: Wiederherstellung des vorbestehenden Zustandes durch operative Fixierung des vorgefallenen Darmteiles an der Innenseite der Bauchdecke.

Stomaverengung: Verengung eines künstlich (operativ) angelegten Ausganges des Darmes,  der Harnleiter usw. Ursachen: 1. Einziehung der Haut bei Dickenwachstum der Bauchdecke. 2. Entzündliche Veränderungen. 3. Verlegung des Sto­mas beim Sitzen durch Einziehen in eine Bauchhautfalte. 4. Keine erkennbare Ursache. Folgen: Darmstoma: Erschwerter bis unmöglicher Zugang zum Darm bei Malone-Technik. Mangelnde Haftfähigkeit einer Anus präter-  Klebebandage. Urostoma: Konduit: Abflussbehinderung von Urin mit Rückstau, Restharnbildung mit a) Urininfektion, b) möglicher à Steinbildung, c) Verlängerung des Konduits, d) Zerstörung des Antireflux­mecha­nismus bei Kolonkonduit. Nabelstoma: Zunehmend erschwerter Zugang beim Legen des Katheters. Maßnahmen: 1. Bei Verengung (Stenose): Operative Revision (Zieldurchmesser: Eingängigkeit der Kleinfingerkuppe). Das Aufweiten des Sto­mas durch bougieren ist in der Regel wegen der Entstehung kleiner Einrisse mit anschließender Vernarbung und weiterer Verengung eher problematisch und nicht angezeigt. 2. Bei Lage des Stomas in einer Hautfalte: Operative Neuanlage des Stomas außerhalb der Bauchhautfalte.

Stomaweite: StomaUrostoma. Stoma bei Kolonkonduit: Damit ein ungestörter Urinabfluss aus einem Konduit möglich ist, sollte das Stoma a) für einen Kleinfinger eingängig sein, b) nicht in einer Bauchhautfalte liegen. Nabelstoma (z.B. bei Pouch): Durch das Stoma soll ein Katheter von mindestens CH 18 passen.

Stoß: Trauma.

Stoßwelle: Schockwelle. Starke Druckwellen mit extremen Druckunterschieden. Die S. wird therapeutisch genutzt bei der Stoßwellenlitho­tripsie.

Stoßwellenlithotripsie: exkorporale Stoßwellenlithotripsie. Zertrümmerung von Nierensteinen oder Gallensteinen durch Stoßwellen, die außerhalb des Körpers (extern) durch Ultraschall erzeugt werden und Steine zerkleinern, ohne dass eine Verletzung von Geweben erfolgt. Zur Technik: Die Zertrümmerung der Stei­ne kann in Narkose erfolgen. Eine S. kann bei Harnwegsinfektionen, Verengungen in den Harnwegen, Schwangerschaft (u.a.) nicht ausgeführt werden.

   
© ALLROUNDER