Malabsorptionssyndrome: Krankheiten, die mit einer mangelhaften Aufnahme von Nahrungsbestandteilen (Malabsorption) einhergehen. M. können die Ursache von z.B. Folsäuremangel sein. Zu den M. gehören (u.a.): Zöliakie, chronische Durchfallerkrankungen, akute und chronische Darminfektionen, Zustände nach Entfernung von Darmanteilen, spezielle Erkrankungen des Dünndarms, Divertikulose. Leitsymptome eines M. sind: Gewichtsabnahme, massige Stühle, Muskelschwäche, Erkrankungen von Haut und Schleimhaut, Blutarmut (Anämie).

Maldescensus testis: fehlende bzw. unvollständige Verlagerung der Hoden in den Hodensack. Hodenhochstand.

Malformation: Fehlbildung; z.B. Kleinhirn-Malformation: Fehlbildung des Kleinhirns.

Malone antegrade-continence-enema (MACE): kurz: Malone-procedure, Malone Kontinenztechnik. Chirurgisches Verfahren zur Ermöglichung der Stuhlentleerung des Dickdarms (Kolon). (Abb.: Schematische Darstellung der antegraden Darmspülung [115]). Zur operativen Technik: Der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) wird am rechten Unterbauch durch die Haut verlegt und an seinem unteren Ende eröffnet (Appendikostomie). Steht kein Wurmfortsatz zur Verfügung, kann die Verbindung zum Dickdarm auch durch ein (kleines) Stück Dünndarm hergestellt werden (Monti-Verfahren). Über den so künstlich angelegten Zugang zum Blinddarm kann z.B. physiologische KochsalzlösungRinger-Lösung oder auch – weniger physiologisch – Leitungswasser ohne weitere Zusätze in den Blinddarm gegeben werden. Die zur Spülung benutzte Flüssigkeitsmenge sollte die Tagestrinkmenge nicht übersteigen. Die Flüssigkeit wird durch die natürliche Bewegung des Darmes (Peristaltik) weiter transportiert und so der Stuhl im Enddarm (Colon ascendens, Colon transversum, Colon descendens, Sigma, Rektum) verdünnt. Die nachfolgende Darmentleerung kann zwischen 30 – 90 Minuten später erfolgen. Die Kontinenzdauer liegt optimal bei 2 - 4 Tagen  [230].

Voraussetzungen: 1. Die regelmäßig auszuführende Darmspülung ist zusammen mit der Dauer der Entleerung relativ zeitaufwändig und verlangt ein hohes Maß an Selbstständigkeit. 2. Die feinmotorischen Fähigkeiten zum Auffinden des Stomas müssen vorliegen. 3. Die äußere Öffnung darf nicht in einer Bauchhautfalte liegen. 4. Die selbstständige Körperpflege und die persönliche Hygiene müssen gewährleistet sein. Mögliche Nachteile:  1. Um die Methode zu beherrschen, wird ein Training von etwa 3 Monaten angegeben; lange Trainingszeiten erschweren auf Dauer die Motivation zur persönlichen Mitarbeit. 2. Bei etwa einem Drit­tel der Patienten kommt es zu einer Verengung der äußeren Öffnung (Stomastenose), was eine (kleine) operative Korrektur erforderlich macht. Kommentar: Der dringende persönliche Wunsch nach kontrollierter Darmentleerung und Vermeidung einer Geruchsbelästigung ist verständlich. Der Aufwand, dieses persönliche Ziel durch diese Entleerungstechnik zu erreichen, wird jedoch oft unterschätzt. Die Auswahl der Patienten nach Alter, neurologischer und mentaler Beeinträchtigung, feimotorischen Störungen, Zuverlässigkeit usw., ist derzeit noch nicht befriedigend gelöst. Vorher zu klären ist, welche Entleerungsformen vorher versucht wurden, durch wen die Enddarmentleerung erfolgte (selbstständig oder durch Fremdhilfe). Wesentlich ist, zu klären, ob sich für den Patienten ein Vorteil ergibt, ob dieser selbstständig mit der Ausführung der Entleerungsmethode zurechtkommt oder auf zusätzliche Fremdhilfe angewiesen sein wird. So bleibt diese Form der Darmentleerung zunächst als Ausnahmeindikation dem Erwachsenenalter vorbehalten.

 

Darmspülung über ein Appendikostoma (Malone-Technik)

Malone-Technik: Malone antegrade-continence-enema (MACE).

Mandrin: an der Spitze scharf geschliffener Draht in Sonden, Kathetern und (Venen-) Kanülen, der diesen eine vermehrte Festigkeit beim Einlegen gibt. Der M. wird herausgezogen, wenn die Sonde, bzw. ein Katheter oder eine Venenkanüle sicher am Zielort liegen. Der M. kann auch wieder in die Sonde / den Katheter gelegt werden, um sie vorübergehend wieder zu verschließen. Dies ist bei einer Venenkanüle nicht möglich.

Mastdarm: Intestinum rectum, Rektum. Die vom Darmausgang (After) gesehenen letzten 10-15 cm des Darmes. Funktion: Im M. sammelt sich der Stuhl vor der Entleerung an. Ab einer Füllung von ca. 120 ml besteht Stuhldrang. Mastdarm und Spina bifida: 1. Die Funktionen des M., wie Stuhldrang, Zusammenziehen des M. bei der Entleerung, können unterschiedlich stark durch eine bestehende Lähmung beeinträchtigt sein. 2. Alle Maßnahmen zur Sicherung einer Kontinenz für Stuhl haben das Ziel, zunächst den Mastdarm zu entleeren. Vgl. Darm: Entleerungstechniken, AfterDarmvorfall.

Mastdarmausräumung: Darm: Entleerungstechniken.

Mastdarmvorfall: Darmvorfall.

   
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