Refluxzystogramm: röntgenologische Darstellung der Harnblase, der Harnleiter und Nieren zum Ausschluss oder zur Bestätigung eines Rückflusses von Urin aus der Harnblase in die Harnleiter und/oder Nieren. Zur Technik: Die Harnblase wird entweder über einen Harnblasenkatheter (transurethralen Katheter) oder einen Katheter, der durch die Bauchdecke gelegt wurde (suprapubischer Katheter), entweder mit Luft oder mit einer körperwarmen Kochsalzlösung, der ein Kontrastmittel beigemengt ist, langsam unter ständiger (meist) sonographischer oder (selten) röntgenologischer Kontrolle gefüllt. Veränderungen werden bildlich (bei der Videozystographie fortlaufend) dokumentiert. Die Aussage ist bei beiden Füllungsformen gleich [90]. Nach Abschluss der Untersuchung erhält der Patient für 2 Tage ein desinfizierendes Medikament (z.B. Cephaclor ®), um Bakterien abzutöten, die evtl. bei der Untersuchung in die Harnblase gelangt sind.
Refluxzystographie: urologische Untersuchungsmethode, mit der ein Refluxzystogramm erstellt wird.
Refobacin ®: a) äußerlich als Salbe, Creme, Augensalbe, Augentropfen, Lösung sowie b) als Injektionslösung anwendbares Breitband-Antibiotikum mit dem Wirkstoff Gentamycin.
Rehabilitationsplan: Alle medizinischen (vorbeugenden, diagnostischen und therapeutischen) und sozialen Möglichkeiten zur Erhaltung, Optimierung und Verbesserung der körperlichen, sozialen und seelischen Befindlichkeit, die eine möglichst weitgehende Rehabilitation und Inklusion ermöglichen.
Rehydratation: Wiederherstellen eines normalen Flüssigkeitshaushaltes, z.B. Ausgleich eines Flüssigkeitsmangels. Eine R. ist möglich durch a) trinken lassen, evtl. teelöffelweise oder in kleinen Schlücken, b) als Dauertropf durch eine Sonde, die durch die Nase in den Magen gelegt wird, c) über eine Darminfusion, d) über eine Infusion in eine Vene (intravenöse Infusion) oder – bei sehr schlechten Venen – unter die Bauchhaut. Die unter a) – c) beschriebenen Möglichkeiten können zu Hause erfolgen, während für d) in der Regel ein Klinikaufenthalt erforderlich ist.
rehydrieren: einen Flüssigkeitsmangel ausgleichen, den Flüssigkeitshaushalt normalisieren. (Rehydratation).
Rehydrierung: Rehydratation.
Reizakanthose: das Aufweichen und Verdicken der oberen Hautschichten (Epidermis) durch abnorme Flüssigkeitsbelastung (vgl. Abb.: Reizakanthose bei Stomastenose). Ursachen: z.B. a) im Genitalbereich: ständiges Harnträufeln oder b) im Bereich der Haut, die bei Verwendung von Urinauffangbeuteln nicht von der Klebeplatte bedeckt ist. Symptome: Rundliche, fast glatt begrenzte, 3 - 10 mm große, einzeln stehende, teilweise auch in Gruppen angeordnete, blasige, zum Teil offene und blutende, weißliche (oft mit "Warzen" verwechselte) Hautveränderungen in Bereichen starker Flüssigkeitsbelastung (Genitale, Gesäß, vorzugsweise auch an der nicht von einer Klebebandage bedeckten Haut um ein Stoma), meist mit stärkerem Geruch verbunden (der jedoch nicht durch die R. entsteht, sondern durch den Urin). Therapie: a) Reinigen und (kaltes) Trockenföhnen; b) Trockenlegen der veränderten Haut mit Karayapaste, Zinkpaste; c) vorübergehender Schutz vor Feuchtigkeit durch Überkleben der Haut mit einer „Kunsthaut“ (OpSite ® flexifix); d) vorübergehendes Legen eines Dauerkatheters bis zur Abheilung der Hautveränderungen. |
Reizdarm: Colon irritabile, Reizkolon.
Reizdarmsyndrom: s. Reizkolon.
Reizkolon: Colon irritabile, irritables Kolon, spastisches Kolon. Krankheitsbegriff, unter dem Störungen der Beweglichkeit des Darmes, der Stuhlregulierung und eine abnorme Ausscheidung von Flüssigkeit (in den Darm) zusammengefasst werden [85]. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Störungen der Darmbeweglichkeit spielen neben anderen Faktoren eine Rolle. Ein R. wird gehäuft bei psychischen (schulischen, beruflichen) Überlastungen beobachtet und wird im Allgemeinen den psychosomatischen Störungen zugeordnet. Vor der Festlegung auf ein R. müssen andere Formen des Durchfalls ausgeschlossen sein. Symptome: Gehäufte plötzliche Entleerung von - oft dünnem - Stuhl, Bauchschmerzen, Störungen der Befindlichkeit. Diagnose: Nachweisbare Veränderungen des Darmes fehlen. Die Diagnose wird lediglich nach den bestehenden Symptomen gestellt. Therapie: Die Behandlung einer Grundkrankheit ist nicht möglich. Eine Beruhigung des Darmes und Verminderung von Durchfällen kann mit Loperamid vor oder während einer zu erwartenden auslösenden Ursache (negativem Stress) versucht werden. Gegen Schmerzen helfen (keineswegs immer) Spasmolytika.
Rekonstruktion: medizinisch: meist operative Wiederherstellung eines gestörten oder zerstörten Körperabschnitts sowie dessen Funktion; z.B. Rekonstruktion eines Hüftgelenkes: die Wiederherstellung einer Hüfte, die durch eine Entzündung oder ein Trauma zerstört war; z.B. Rekonstruktion einer Harnblase (Pouch).
rektal: zum Mastdarm (Rektum) gehörend, den Mastdarm betreffend.
rektale Ausräumung des Darmes: Darm, Entleerungstechniken.
rektale Untersuchung: die Untersuchung des Afters und der unteren 10 cm des Darmes mit einem latexfreien (!) Fingerling oder Handschuh. Vgl.: spinale Hypertonie, Hämorrhoiden u.a.