Rektalkatheter: spezielle Form eines Darmrohres, das als verordnungsfähiges Hilfsmittel zum Einmalgebrauch zur Darmspülung benutzt wird. Ein speziell für den gelähmten Afterverschluss konstruierter R. ist ein Katheter mit einem Gleitkonus (z.B. ReClean ®), der es ermöglicht, a) den Katheter unterschiedlich weit in den Darm vorzuschieben und b) dabei den After mit einer trichterförmigen Manschette (Gleitkonus) zu verschließen, um damit die in den Darm eingeleitete Flüssigkeit im Darm zu halten.

Darmentleerung durch Klistier, Darmrohr und Gleitkonus

Rektaltemperatur: Körperkerntemperatur.

Rektiole: zusammendrückbarer Kunststoffbehälter unterschiedlicher Größe (3 - 30 ml), der mit einem 3 - 10 cm langen Stutzen versehen ist. Ein in dem Behälter enthaltenes flüssiges Medikament kann über den Stutzen in den After und damit in den Mastdarm gegeben werden. R. werden verwendet z.B. als  Diazepam-Rekti­ole bei einem akuten epileptischen Anfall, z.B. bei einem Fieberkrampf.

Relaxation: Entspannung. Detrusor­relaxa­tion.

Ren: lat. (die einzelne) Niere. Renes: die Nieren.

renal: zur Niere gehörend, von der Niere ausgehend; z.B. renale Hypertonie: Bluthochdruck, der seine Ursache in einer Erkrankung der Nieren hat.  

reparativ: einen vorbestehenden Zustand wieder herstellen; z.B. die Wundheilung ist ein reparativer Prozess, bei dem eine offene Wunde wieder verschlossen wird.

Resektion: die operative Entfernung oder Verkleinerung von Gewebe (durch Wegschneiden), z.B. von Knochen, Haut usw.; vgl. resezieren.

Reservoir: (Hohl-)Raum, in dem flüssige oder feste Substanzen gespeichert werden; z.B. die Harnblase ist ein Reservoir für Harn.

resezieren: lat. resecare, wegschneiden, zurückschneiden, verkleinern. 1. entfernen / wegschneiden von Gewebe; z.B. eine Geschwulst (Tumor) wurde reseziert, d.h. das Tumorgewebe wurde weggeschnitten; z.B. ein Teil des Wirbelbogens wurde reseziert, d.h. entfernt. 2. verkleinern, verkürzen; z.B. die abnorm große Brustdrüse wurde reseziert, d.h. verkleinert.

resistent: lat. resistere, widerstehen, Widerstand leisten. 1. bakteriologisch: unempfindlich sein, z.B. ein Krankheitserreger ist resistent, d.h. unempfindlich gegen ein bestimmtes Antibiotikum. 2. widerstandsfähig gegenüber Krankheiten, z.B. Impfungen machen resistent gegenüber Infektionskrankheiten.

Resistenz: Unempfindlichkeit, Widerstandsfähigkeit; vgl. resistent. R. von Krankheitserregern gegenüber Antibiotika. Die R. eines Erregers kann von vorneherein (primär) bestehen, sich aber auch während einer antibiotischen Dauerbehandlung (sekundär) entwickeln. Vgl. Problemkeime.

Resistogramm: Antibiogramm.

resorbieren: aufnehmen, aufsaugen, abbauen; z.B. Hirnwasser wird im Bauchraum resorbiert, d.h. wieder in die Blutbahn aufgenommen. Vgl.  Resorption.

Resorption: Aufnahme von Substanzen, die in Flüssigkeit gelöst sind, in das Blut, z.B. von Zucker, Eiweiß, Spurenelementen, Wasser aus einem Organ (z.B. Darm). Die R. kann aktiv, d.h. mit Unterstützung von Stoffwechselvorgängen (z.B. in den Zellen der Darmwand) ablaufen (aktive Resorption); auch das in die Bauchhöhle geleitete Hirnwasser wird aktiv durch die Zellen des Bauchfelles (Peritoneum) aufgenommen (re­sorbiert). Ggs.: passive Resorption, d.h. zur Aufnahme von Substanzen sind keine Stoffwechselvorgänge erforderlich. Z.B. gelangt Glukose ohne weitere Stoffwechselvorgänge aus dem Darm in das Blut. Resorption von Hirnwasser: Hirnwasserkreislauf.

Resorptionsstätte: Ort (Gewebe, Organe), an dem eine s. Resorption erfolgt; z.B. der Darm ist eine R. für Nahrungsbestandteile; z.B. der Bauchraum ist eine R. für Hirnwasser bei einer Ableitung von Hirnwasser.

resorptiv: die s. Resorption betreffend; z.B. eine resorptive Hautfläche: eine Hautzone, die Substanzen aufnehmen (resorbieren) kann. Vgl.  Wundheilung.

Restharn: Urin, der nach der Entleerung der Harnblase (z.B. nach dem Wasserlassen) noch in der Blase zurückbleibt. Formen des R.: Normaler Restharn: Bei der ungestörten Harnblase bleiben nach jeder Harnblasenentleerung einige ml R. in der Harnblase; dieser hat keine negativen Auswirkungen. Krankhafter Restharn: Ursachen einer krankhaften Restharnbildung können sein: 1. Ein schlaff gelähmter (hypotoner) Blasenhohlmuskel, der nicht die Kraft hat, den Harnblasenverschluss zu überwinden, um den Harn aus der Harnblase abzulassen. 2. Eine durch Medikamente (Antimuscarinica) entspannte Harnblase, die sich funktionell wie eine schlaff gelähmte Harnblase verhält. 3. Ein zu fester Harnblasenverschluss: auch hier reicht die normale oder durch Lähmung verminderte Kraft des Blasenhohlmuskels nicht aus, um allen Harn aus der Blase auszutreiben. 4. Ein anatomisch veränderter verdickter Blasenhohlmuskel (vgl. Balkenblase), der die Fähigkeit verloren hat, sich ausreichend zusammenzuziehen. 5. Verlust von funktionstüchtigem elastischem Muskelgewebe durch chronische krankhafte Überdehnung der Harnblase. 6. Eine gestörte Harnblasenentleerung durch ein gestörtes (unkoordiniertes) Zusammenarbeiten von Blasenmuskel und Verschlussmuskeln (sog. Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie). 7. Nicht abfließender Urin in einem erweiterten und/oder gestauten Harnleiter bei Reflux. 8. Kleine Restharnmengen in Ausstülpungen der Harnblase (DivertikelPseudodivertikel). Folgen: a) Übersteigt die Restharnmenge häufig oder ständig etwa 15-20 % des Fassungsvermögens der Harnblase (sog. Resturinquotient), besteht eine erhöhte Gefährdung durch Infektion des Harnes (vgl. Harn­wegs­infektion). b) Verstärkung einer neurologischen (hypertonen) Eigenaktivität (Spastik) der Harnblase, damit Zunahme des Blasendruckes und hierdurch Verstärkung der Veränderungen des Blasenmuskels (vgl. neuropathischer Umbau). c) Steinbildung in der Harnblase. Diagnostik: Wenn gehäuft oder ständig (fieberfreie oder sogar fieberhafte) Infektionen der Harnblase bestehen, ist nach den genannten Ursachen des krankhaften Restharnes zu suchen durch a) eine Blasendruckmessung zur Bestimmung des Lähmungstyps, b) ein vesiko-ureteraler Reflux oder c) eine andere Form einer Harntransportstörung auszuschließen. Thera­pie: Der R. ist  durch geeignete Entleerungstechniken (in der Regel durch eine Katheterentleerung) zu vermeiden. Vgl. auch: Harnblasenlähmungautonome BlaseReflexblaseautomatische Blase.

Restharnquotient: Resturinquotient.

   
© ALLROUNDER