Darmspülung: Irrigation. Reinigen des Enddarmes (hierzu gehören der Mastdarm, das Sigmoid, und das Colon descendens, vgl. Darm) von Stuhl durch wiederholtes Einbringen und Abfließenlassen von körperwarmer Flüssigkeit (bevorzugt Ringer-Lösung). Spülflüssigkeiten: Arten: a) Leitungswasser ohne Zusätze, b) Leitungswasser mit jodfreiem Kochsalzzusatz ([58] vgl. Schilddrüsenfunktion): 1 Ess­löffel (jodfreies) Kochsalz (etwa 9-10 g) einem Liter Wasser zusetzen; c) selbst hergestellte Ringer-Lösung. Zusätze: Zur Verbesserung des Spüleffektes kann der Spülflüssigkeit Glycerin (20–50 ml Gl./100 ml Spülfl.), auch ein Microlax ® oder ein Sorbit-Klysma zugesetzt werden. Menge: Die Menge der Sp. sollte die Tagestrinkmenge (Flüssigkeitsbedarf) nicht überschreiten. Temperatur: Die Sp. soll körperwarm sein. Beachten: Besteht bei dem Patienten ein Flüssigkeitsmangel, wird ein Teil der Sp. über den Darm (in die Blutbahn) aufgenommen (resorbiert). (Vgl. hierzu Darmeinlauf). Dann ist der „Spüleffekt“ geringer. Ggf. ist der Spülvorgang zu wiederholen.

Darmspülung (Ausführung)

Darmspülung bei Säuglingen und Kleinkindern
Darmspülung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Darmspülung (Irrigation), Möglichkeiten: (alle Materialien sind verordnungsfähig)

1. Darmspülung bei Säuglingen und Kleinkindern mit einer 100-ml-Einmalspritze mit aufgestecktem Katheter (Charr 20) mit Gleitkonus

 

2. Darmspülung mit dem Peristeen ®-Irrigationsset, bei der die Spülflüssigkeit bei verschlossenem (blockiertem) After in den Darm gepumpt wird; ein Überdruckventil verhindert einen zu hohen Druck im Darm. (vgl. Irrigator)

3. Darmspülung mit Unterstützung eines elektrisch betriebenen Irrigators, mit dem die Darmspülung bei gleich bleibenden (physiologischen) Druck mit körperwarmer Spülflüssigkeit erfolgt.

Darmspülung mit elektrischer Pumpe

 

4. Darmspülung mit Unterstützung der Schwerkraft von Flüssigkeit in einem hoch aufgehängten Spülgefäß (Irrigator); der Druck der einlaufenden Flüssigkeit kann verändert werden, a) durch eine unterschiedliche Füllung des Spülgefäßes und (besser) b) indem das Spülgefäß in unterschiedlicher Höhe angebracht wird.

5. Darmspülung über einen operativ hergestellten künstlichen Zugang in den Blinddarm; vgl. hierzu Dickdarmspülung über ein Appendikostoma (MACE-Stoma).

6. Darmspülung bei Anus praeternaturalis, bei der der künstlich abgeleitete Darm über das Stoma von Stuhl mit einem Irrigator freigespült wird. Als spezielles Hilfsmittel gibt es einen Irrigationsschlauch, der mit einem (Ausstreif-)Beutel verbunden ist. 

 

   
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