Entleerungstechniken: hier: therapeutische Verfahren zur Entleerung von Harnblase (Harnblase, Entleerungstechniken) und Darm (Darm - Entleerungstechniken).
Entspannung der Harnblase: Eine überaktive Harnblase (vgl. Harnblase, Lähmungsformen) kann medikamentös (durch Antimuscarinicum, Anticholinergikum oder Botulinumtoxin) entspannt werden.
Entzündung: Abwehrreaktion des Körpers gegen schädigende Einflüsse mit dem Ziel, schädigende Erreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten), chemische Substanzen oder abnorme (Haut)Reizungen auszuschalten. Wichtige Formen: Bakterielle Entzündungen: Erreger: Bakterien. Wichtige bakterielle E.: Nierenbeckenentzündung (Pyelitis, Pyelonephritis), Harnblasenentzündung, Knochenentzündung (Osteomyelitis), Gelenkentzündung (septische Arthritis), Lungenentzündung (Pneumonie). Allgemeinsymptome: Fieber (unterschiedlicher Höhe), Störungen der Befindlichkeit, Müdigkeit, Schmerzen (die in gelähmten Bezirken fehlen können). Sichtbare Entzündungshinweise (bei E. in der Nähe der Hautoberfläche) können sein: Rötung, Schwellung, Überwärmung. Die E. an inneren Organen ist äußerlich nicht erkennbar, es bestehen jedoch allgemeine (Fieber usw.) oder organtypische Symptome (z.B. Husten bei Lungenentzündung). Hinweise auf bakterielle E. im Blut: 1. Blutsenkungsgeschwindigkeit mäßig bis stark erhöht. Der Anstieg erfolgt oft um 1-2 Tage verspätet. 2. C-reaktives Protein ist erhöht (über 0,5 mg/Deziliter oder über 5,0 mg/Liter) bei Beteiligung von inneren Organen, z.B. bei Nierenbeckenentzündung, bei Lungenentzündung. 3. Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blutbild ist deutlich bis stark erhöht: 10.000 und mehr. 4. Veränderungen der Elektrophorese: Erhöhung der Beta-Globuline bei akuten E.; Erhöhung der Gamma-Globuline bei länger bestehenden E.; Therapie: Antibiotika (möglichst nach vorheriger Austestung der Empfindlichkeit). Virale Infektionen: Die meisten Infektionen der Luftwege und des Darmes werden durch Viren verursacht. Nicht selten kommt es bei Virusinfekten zu bakteriellen Komplikationen. Allgemeine Symptome: Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, Mattigkeit, oft Fieber. Hinweise auf virale E. im Blut: 1. Blutsenkungsgeschwindigkeit nicht, leicht oder mäßig erhöht. 2. Leukozytenzahl im Blutbild eher erniedrigt bis leicht erhöht. 3. C-reaktives Protein: nicht oder gering, etwa bis 50 erhöht. 4. Veränderungen der Elektrophorese, Sepsis, Shuntinfektion, Zystitis fehlen.
Enuresis: Harnentleerung („Einnässen“) am falschen Ort und zur falschen Zeit bei normal ablaufendem (vollständigem, koordiniertem) Entleerungsvorgang. Zur Unterscheidung: bei der Inkontinenz erfolgt die Entleerung nicht koordiniert, unkontrolliert und meist unvollständig.
Epididymitis: Nebenhodenentzündung.
Epikrise: Katamnese. Kritischer ärztlicher Krankheitsbericht nach Abschluss einer Krankheit und ihrer Behandlung. Eine E. sollte Bestandteil eines jeden Arztbriefes sein. Sie wird jedoch meist nur zur abschließenden Beurteilung schwerer Krankheitsverläufe erstellt.
Epithel: Deckgewebe; eine Gewebsschicht, die die Oberschicht der Haut und Schleimhaut bildet
Epithelisierung, epithelisieren: ein Epithel ausbilden; z.B. die E. einer Wunde, d.h. auf einer Wunde bildet sich als Zeichen der Heilung eine neue Deckschicht (Epithel) aus; vgl. Wundheilung.
erektile Dysfunktion: Zusammenfassender Begriff für alle Störungen der Erektion (Erektionsstörungen).
Erektion: lat. erigere, aufrichten; Glied-(ver)steifung. Anschwellen und Steifwerden der Schwellkörper des Penis beim Mann bzw. der Klitoris sowie der Brustwarzen bei der Frau. 1. Physiologische E.: Einströmen des Blutes in das männliche Glied (Penis) bzw. die Klitoris durch Erweiterung der Arterien in die Schwellkörper mit nachfolgender Abflussbehinderung des venösen Blutes; die E. wird beendet durch nervöse Reize des N. sympathicus. Ursachen: a) Regulierung des Stoffwechsels, b) als Reizantwort einer mechanischen (Masturbation) oder psychischen sexuellen Erregung. 2. Krankhafte E.: Harnröhreninfektion (Urethritis); Priapismus.
Erektionsreflex: nervöser Regelkreis, der die Erektion ermöglicht und beendet. Eine mechanische und / oder psychische Reizung der Nervenendigungen (vorwiegend) am Penis / an der Klitoris wird über den Nervus pudendus an das Erektionszentrum weitergeleitet, hier auf die Nn. erigentes zu einer weiteren Schaltstelle (Ganglion pelvici) geleitet, von wo Nervenfasern eine Erschlaffung der Gefäßmuskulatur bewirken, wodurch vermehrt Blut in die Schwellkörper gelangt, was die Erektion ermöglicht.
Erektionsring: Penisring.
Erektionsstörungen: fehlende oder nicht ausreichend lange Erektion beim Mann im Zusammenhang mit dem Geschlechtsverkehr. Formen: a) primäre E.: von jeher und immer bestehende E., b) sekundäre E.: später aufgetretene, gelegentlich, häufig oder bei bestimmten Situationen (sekundär) bestehende E. Ursachen: Für beide Formen kann es körperliche oder / und psychische Ursachen geben. Körperliche Ursachen können durch eine andrologische Untersuchung [117] genauer abgeklärt werden. Therapie: Ermöglichung und Verlängerung der Erektion, medikamentös: a) männliches Keimdrüsenhormon (Testosteron) bei nachgewiesenem Mangel, b) Sildenafil (Viagra ®), Tadalafil (Cialis ®) oder Verdenafil (Levitra ®), c) Schwellkörper-Auto-Injektionstherapie.