Schrumpfblase: stark verkleinerte Harnblase (vgl. Harnblasengröße). Mögliche Ursachen: Schrumpfung durch 1. Verstärkte Eigenaktivität des Blasenhohlmuskels (hypertoner Blasenmuskel) in Verbindung mit vermindertem (hypo­tonem) Blasenverschluss. (vgl. Formen der Harn­blasenlähmung). 2. Abnorm niedriger Harnröhrenverschluss (schlaffe Sphinkterlähmung). 3. Harn­­ableitung über einen Dauerkatheter bei gleichzeitig bestehender normaler und erhöhter Eigenaktivität des Blasenhohlmuskels. Vermeidung: Ein wesentliches Ziel der urologischen Versorgung ist die Vermeidung einer S. Dies wird erreicht durch: 1. Medikamentöse Entspannung der Harnblase durch Antimuscarinica, auch bei Verwendung eines Dauerkatheters. 2. Eine strenge Indikation für die Dauerableitung von Urin über einen Dauerkatheter in Verbindung mit regelmäßiger Blockierung des Katheters, um die Harnblase regelmäßig aufzudehnen. 3. Verbesserung des Harnblasenverschlusses.

Schrumpfniere: erhebliche Verkleinerung einer vorher normal großen Niere. Ursachen: Folgezustand nach Nierenbeckenentzündun­g(en) (pyelonephritische S.), Harnstauung (Harnstauungsniere).

Schrumpfung: der Harnblase: Schrumpfblase; der Niere: Schrumpfniere; von Mus­keln und Sehnen: Kontraktur.

Schüttelfrost: Zittern des ganzen Körpers, verbunden mit einem subjektiven Kältegefühl, was typisch ist bei schnell ansteigendem Fieber, z.B. bei einer Sepsis oder einer Nierenbeckenentzündung.

Schwangerschaft bei künstlicher Harnableitung: Pouch/Konduit: Weil noch keine ausreichenden Erfahrungen von Pouch und Schwangerschaft vorliegen, ist grundsätzlich eine schwangerschaftsbegleitende ambulante urologische Kontrolle zu empfehlen. Prinzipielle urologische Bedenken gegen eine Schwangerschaft bestehen nicht. Mögliche Besonderheiten: 1. Mit fortschreitender Schwangerschaft verdrängt der größer werdende Uterus künstliche Harnableitungen aus ihrer ursprünglichen Lage: a) Ein Pouch verlagert sich nach vorne und seitlich, das Urin-Speichervolumen verkleinert sich; b) ein Konduit wird angehoben („reitender Konduit“). 2. Durch Abknicken oder Abdrücken der Harnleiter kann eine Abflussbehinderung des Urins (Harntransportstörung) entstehen. Empfehlungen: 1. Dichtere Untersuchungen des Urins und Ultraschallkontrollen des Harntransports. 2. Bei ent-/bestehender Harntransportstörung kann versucht werden, die Schwangere so seitlich zu lagern, dass eine Entlastung der Harnleiter erfolgt.

Schwangerschaft bei Spina bifida occulta: Eine außergewöhnliche Beeinträchtigung ei­ner Schwangerschaft ist nur bei erheblichen neurologischen Symptomen zu erwarten. Vgl. Lebensbericht einer Mutter mit Spina bifida occulta [225].

Schwangerschaftsabbruch: Abtreibung, künstlich (artefiziell) eingeleitete (induzierte) Beendigung einer Schwangerschaft, bei der das Kind nicht überlebt [226].

Schwangerschaftsunterbrechung: Interrup­­tio graviditatis. Inhaltlich nicht korrekter Begriff. Die Schwangerschaft wird nicht unterbrochen, sondern beendet. Schwangerschaftsabbruch.

Schwangerschaftsverhütung: Empfängnisverhütung.

Schwangerschaft und Vitamine: Folsäure, Folat, Multivitaminpräparate, Vitamin B12 [112].

Schwellkörper: Penis.

Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie: Abk.: SKAT. Verfahren zur Ermöglichung oder Verlängerung der Erektion. Zur Anwendung: In die Schwellkörper des Penis wird selbstständig oder durch die Partnerin ein Medikament, z.B. Alprostadil (Caverject ®, Minprog ®, prostavasin ®, Viridal ®), Papaverin, Phentolamin oder Prostaglandin-E1 eingespritzt (Prostaglandin-E1 kann auch in die Harnröhre gegeben werden, MUSE). Hierzu gibt es spezielle Injektionshilfen. Seit der Möglichkeit einer medikamentösen Behandlung von Erektionsstörungen z.B. mit Sildenafil oder Tadalafil hat die S. an Bedeutung verloren.

   
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