Faszie: natürliche Hülle aus elastischem Bindegewebe, die alle Organe, Muskeln oder Muskelgruppen umgibt. 

Faszienstreifen: band-(streifen-)för­mi­ge Teile von Muskelhüllen (Faszien), die vom Muskel abgelöst werden, um sie z.B. bei der Faszien­zügel­plastik zu verwenden.

Faszienzügelplastik: urologische Operation zur Verbesserung der Inkontinenz. Zur Methode: Ein streifenförmiges Stück einer Muskelhülle (Faszie) wird von einem nahe gelegenen Muskel abgelöst und wie ein Zügel um den Übergang zwischen Harnblase und Harnröhre gelegt. Hierdurch wird das unkontrollierte Abfließen des Urins verbessert [151]. Bei neurologisch gestörten Harnblasen ist eine zusätzliche Katheterentleerung erforderlich.

febril: lat. febris, Fieber; fieberhaft, mit einer Erhöhung der Körperkerntemperatur (normal: 37°) verbunden, z.B. febrile Körpertemperatur, d.h. Erhöhung der Körperkerntemperatur über 38°.

feedback: engl. Rückkopplung. Allgemeines technisches Prinzip, das (als Biofeedback) beim Muskeltraining genutzt wird. Beckenbodentraining.

Fehlbildung: Dysgenesie. Anlagebedingte Fehlentwicklung, erkennbare krankhafte Veränderung eines Organs, Organteils oder Körperteils [191].

Fertiliät: Fruchtbarkeit, Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Beim Mann ist der Begriff gleichbedeutend mit Zeugungsfähigkeit (Potentia generandi); bei der Frau wird hiermit die Fähigkeit beschrieben, ein Kind zu empfangen; gleichbedeutende Begriffe sind: Empfängnisfähigkeit, Konzeptionsfähigkeit, Potentia concipiendi. Über Störungen der F. Infertilität.

Fesoterodin: Wirkstoff eines Anti­musca­r­i­nicums zur Harnblasenentspannung bei überaktiver Harnblase. Präparat: Toviaz ® [21].

Fettstuhl: Steatorrhoe. Stuhl (auch dünner Stuhl) mit abnorm hohem Fettanteil (>7g /Tag) bei gestörtem Fettstoffwechsel.

Fibrin: unlösliches Eiweiß, das bei der Blutgerinnung aus Fibrinogen unter Einwirkung anderer Gerinnungsfaktoren entsteht und bei der Wundheilung eine Rolle spielt.

fibrinös: Fibrin enthaltend, fibrinreich, fibrinartig.

Fibrose: Vermehrung von Bindegewebe; z.B. eine Fibrose der Harnblasenwand, d.h. die Vermehrung von Bindegewebe nach Zugrundegehen der Muskulatur der Harnblase.

Fieber: 1. Erhöhung der Körperkerntemperatur über den Normalwert. 2. Symptom einer Erkrankung. Einteilung: „Temperaturerhöhung“: KT bis 38°C; „mäßiges Fieber“: bis 38,5°C (subfebrile Temperatur); „hohes Fieber“: über 39°- 41°. Symptome: a) Während des Ansteigens der Körpertemperatur empfundenes Frieren evtl. mit Schüttelfrost, b) Hitzegefühl, c) verstärktes Schwitzen (oft Zeichen von abfallendem Fieber), d) bei hohem Fieber kann es zur Bewusstseinstrübung kommen, e) die Ausscheidung von Eiweiß im Urin (Proteinurie) kann erhöht sein. Diagnose: Messen der Temperatur mit einem Fieberthermometer im After, in der Mundhöhle, der Achsel oder im Ohr. Behandlung: 1. Grundsätzlich ist die Grunderkrankung zu behandeln. 2. Eine Senkung der erhöhten Körpertemperatur ist a) im Allgemeinen nicht angezeigt, weil die Temperaturerhöhung zur Aktivierung des Immunsystems und damit zur Krankheitsbewältigung beiträgt. b) Die Senkung des Fiebers ist angezeigt bei subjektiver stärkerer Beeinträchtigung (Krankheitsgefühl), bei zusätzlich bestehenden Schmerzen, bei unzureichend möglicher Flüssigkeitsaufnahme [51] und (umstritten) bei Neigung zu Fieberkrämpfen [186][188]. Fiebersenkende Maßnahmen: 1. physikalische Maßnahmen: a) Gewährleisten einer kühlen Umgebungstemperatur (Zimmertemperatur), b) regelmäßiges Abwaschen der verschwitzten Haut, um das Schwitzen zu ermöglichen, c) kalte Brust-Bauch-Wickel mit nor­malem Leitungswasser von 18°-20° im Abstand von 10 – 15 Minuten. Wadenwickel sind meist wenig wirksam, weil bei hohem Fieber Arme und Beine oft kühl bleiben, d) Kältebad. 2. Medikamentöse Behandlung von Schmerzen und Fieber: Ibuprofen oder Paracetamol in al­ters­entsprechender Dosierung und Anwendungsform (über Dosierung usw. Schmerztherapie). 3. Ausgleich des erhöhten Flüssigkeitsbedarfs. Mögliche Ursachen: Virusinfektionen, bakterielle Infektionen: vgl. Harnwegsinfektionen (Vorgehen: vgl. Anhang: Fieberhafte Harnwegs­infektionen), vgl. Blutvergiftung (Sepsis). Wiederholt (rezidivierend) auftretendes Fieber unklarer Ursache: Häufige Kennzeichen sind: Fieberschübe bei sonst gesunden Menschen, die sich ohne Therapie selbst begrenzen; sie sind mit negativen mikrobiologischen Befunden verbunden; in der Akutphase sind im Blut Entzündungszeichen (vgl. Entzündung) nachzuweisen (P). Mögliche spezielle Ursachen: 1. Shuntinfektion, 2. Sepsis (Blutvergiftung), 3. Nierenbeckenentzündung, 4. Harnblasenentzündung, 5. Periodische Fiebersyndrome [202]. Diagnose und Therapie: vgl. die angegebenen Erkrankungen. 6. Fieber unklarer Ursache: Vgl. [202].

   
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