Lithozystostomie: Zystolithektomie. Blasensteinschnitt. Nur noch selten ausgeführte operative Eröffnung der Harnblase zur Entfernung eines Blasensteines. Die derzeit am häufigsten ausgeführte Form der Steinentfernung ist die transurethrale Lithotripsie.
Lithurie: abnorme Ausscheidung von Harnsäure im Urin.
Lokalanästhesie: Betäubung oder Schmerzausschaltung lediglich in einem abgegrenzten Bereich der Haut, der Schleimhaut oder eines bestimmten Nerven (Leitungsanästhesie) unter Verwendung eines Betäubungsmittels (Lokalanästhetikum). Anwendungen: 1. Hautanästhesie zur Blutentnahme: Eine L. vor Blutentnahmen bei Kindern ist durch Emla â (betäubender Wirkstoff: Lidocain + Prilocain) zu empfehlen. 2. Eine Betäubung der Harnröhre vor Legen eines Blasenkatheters erfolgt bei erhaltener Schmerzempfindlichkeit mit einem Gleitmittel, das z.B. das Betäubungsmittel Lidocain (z.B. Instillagel ®) enthält. Bei empfindungsgestörten Harnröhren (z.B. bei Spina bifida) ist eine Betäubung nicht erforderlich. Zur Vermeidung einer möglichen allergischen Reaktion bei längerer Anwendung ist deshalb auf die Verwendung von Gleitmitteln mit betäubenden Zusätzen zu verzichten. 3. Vereisung durch Chlorethan in Form eines Eissprays (WariActiv ®).
Lokalanästhetikum: Mz.: Lokalanästhetika. Medikament(e) zur lokalen Betäubung. Haut: HautbeHa Emla ®, WariActiv ®, Lidocain. Harnröhre: Instillagel ®.
Lokalisation: lat. locus, Ort, Stelle. Ortsbestimmung. Untersuchungsmaßnahmen zur genauen Lagebestimmung eines Krankheitsprozesses; z.B. mit einem Kernspintomogramm ist die L. eines Bandscheibenvorfalls möglich.
lokalisieren, lokalisiert: örtlich bestimmen, örtlich bestimmt: z.B. eine Steinbildung in der Harnblase lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung lokalisieren; z.B. eine Entzündung kann im Knochen lokalisiert (d.h. umschrieben nachweisbar) sein.
Loperamid: Wirkstoff in Medikamenten zur Behandlung von Durchfällen unterschiedlicher Ursache. Die Wirkung des Medikamentes beruht auf einer Erhöhung der Grundspannung (Tonus) des Darmes, wodurch die Beweglichkeit des Darmes (Darmperistaltik) und damit der Transport des Darminhaltes und die Häufigkeit der Darmentleerung vermindert werden. Präparate: Die „Rote Liste“ weist (2006) 33 Präparate aus, die L. enthalten, z.B. Imodium ®. Anwendungsformen: Das Medikament steht als Tropfen, Kapseln oder Tabletten zur Verfügung, 1 Tbl./ Kapsel enthält 2 mg Loperamid-Hydrochlorid, 1 ml Lösung enthält 0,2 mg Loperamid. Wirkung: Das Medikament führt bei bestehenden Durchfällen kurzfristig zur Verbesserung. Bei psychischen Belastungen, die mit Durchfall verbunden sind, kann das Medikament auch vorsorglich eingenommen werden. Gegenanzeigen: Kinder unter 2 Jahren, Darmverschluss, Schwangerschaft, Stillzeit. Beschränkungen: Fieberhafter Durchfall mit blutigem Stuhl, akute Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa, Pseudomembranöse Colitis), beschränkte Anwendung bei Kindern bis 12 Jahren. Nebenwirkungen: Bei Beachtung der Dosierungsempfehlungen sind auch bei längerer Anwendung keine ernsthaften Nebenwirkungen beobachtet worden. Mögliche Nebenwirkungen sind (selten): Mundtrockenheit, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Schwindel, Bauchschmerzen, Übelkeit. Die angegebenen Nebenwirkungen sind mehr auf die Durchfälle zurückzuführen. Einzelfälle von Darmverschluss wurden beobachtet. Dosierung: Kinder ab 12 Jahren: 1 Tablette/Tag, Erwachsene: 1-2 Tabletten/Tag. Tageshöchstdosis kurzzeitig bis 6 Kapseln/Tabletten (das sind 12 mg) oder 4x10 ml Lösung. Weitere Medikamente zur Behandlung von Durchfall: Vgl. auch Durchfall und Colestyramin.
low-compliance-bladder: Harnblase mit niedriger Dehnungsfähigkeit (vgl. Compliance) durch neurologische Überaktivität und damit geringer Speicherfähigkeit von Urin. Vgl. Harnblasenlähmung.
LPP: Abk. für (engl.) leak-point-pressure, Überlaufdruck.
Lubrikation: Ausscheidung einer schleimigen Substanz (sog. Gleitsubstanz) durch die innere Scheidenhaut während der Erregungsphase des Geschlechtsverkehrs. Die L. erleichtert das Eindringen des Penis in die Scheide. Eine gestörte L. kann durch ein Gleitmittel ausgeglichen werden.
Luftballon: Latexallergie.
lumbosakral: zur Lende (Lumbus) und zum Kreuzbein (Sakrum) gehörend; z.B. lumbosakrale Lähmung: Lähmung der Nerven des lumbalen und sakralen Rückenmarks; z.B. lumbosakraler Übergang: die Körperregion am Übergang des Lendenbereiches zum Kreuzbeinbereich.
luteinisierendes Hormon: LH. In der Zwischenhirndrüse (Hypophyse) gebildetes Hormon, das zusammen mit FSH Funktionen der Geschlechtsdrüsen (Gonaden) - das sind die Hoden und die Eierstöcke - reguliert.
Luteinizing-hormone-releasing-Hormon: Abk.: LH-rH. Auch: Gonadotropin-releasing-Faktor /Hormon. In einem Gehirnteil (Hypothalamus) gebildetes Hormon. Dieses Hormon bewirkt in der Zwischenhirndrüse (Hypophyse) die Freisetzung (releasing) von Hormonen (nämlich LH und FSH), die die Funktion der Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke, Hoden) regulieren. Vgl. Buserelin.
Luxation: Verrenkung eines Gelenkes. Durch eine L. ist die normale Bewegung des Hüftgelenkes nicht mehr möglich.