Lichen: auch Flechte. Bezeichnung für chronische, nicht ansteckende Erkrankung der Haut und Schleimhäute. Die Ursache ist unbekannt. Symptome: Um den After oder im Bereich der Vorhaut/Eichel oder der Schamlippen bilden sich juckende, derbe Hautverdickungen mit knötchenförmigen Oberflächenveränderungen, die leicht einreißen und bluten und danach vernarben können (Lichen sclerosus). Therapie: Sorgfältige Intimpflege, Hautschutz gegen Feuchtigkeit, lokale Anwendungen von Kortisonhaltigen Cremes.    

Lidocain: Wirkstoff, der zur örtlich begrenzten Betäubung (Anästhesie) von Hautzonen (z.B. Impfstellen), Schleimhaut (z.B. Harnröhre, Bindehaut), Nerven (Leitungsanästhesie), Muskulatur u.a. eingesetzt wird. L. wird angeboten als Tropfen, in Gel gebunden (Emla ®), als Lidocain-Lösung zur Nervenbetäubung oder als Bestandteil eines Gleitmittels (Instillagel ®).

Ligatur: Unterbindung; z.B. die Ligatur eines Blutgefäßes.

Linksverschiebung: Begriff aus der Labormedizin: Vermehrtes Auftreten von unreifen und jugendlichen Formen weißer Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut. Eine L. tritt a) bei schwerer körperlicher Arbeit auf und ist b) Kennzeichen der meisten Infektionskrankheiten.

Lioresal ®: Gammaaminobuttersäure.

Lipocol ®: Colestyramin.

Lipomyelomeningozele: Form einer Spina bifida (dysraphischen Störung), die durch eine Fettgeschwulst (Lipom / Fibrolipom) be­deckt ist. Das Rückenmark ist häufig durch einen Strang aus Fettgewebe oder Bindegewebe, der bis an das Rückenmark heranreicht, fixiert, was zu typischen neurologischen Symptomen eines tethered cord führen kann.

Lipomyeloschisis: das gleichzeitige Auftreten einer ausgedehnten Form der Spina bifida (Rhachischisis) und einer gutartigen Fettgeschwulst (Lipom) in der Umgebung des Rückenmarkes. Das Lipom kann sich vergrößern und durch abnormen Druck oder Verwachsungen die neurologischen Funktionen des Rückenmarkes (z.B. Motorik, Harnblase, Darm) beeinträchtigen.

Liquor-Pseudozyste: mit Hirnwasser gefüllter Hohlraum (vgl. Pseudozyste). Vorkommen: 1. Im Bauchraum: Bei einer Hirnwasserableitung in den Bauchraum kann es im Bereich der Spitze des im Bauchraum liegenden Katheters zu einer L. kommen. Ursache: a) Durch den im Bauchraum liegenden Katheter können an den Außenwänden der Darmschlingen Reizungen entstehen, an denen Darmschlingen verkleben und den Katheter umschließen. Liegen die Verklebungen im Bereich der unteren Katheterspitze, bildet sich hier ein mit Hirnwasser gefüllter Hohlraum, eine L. Symptome: Eine L. kann völlig unbemerkt bleiben und wird zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes entdeckt, kann jedoch auch Ursache von Bauchschmerzen sein. Bei einer Abflussbehinderung des Hirnwassers entstehen Hirndruckzeichen. Diagnose: Bei Bauchschmerzen unklarer Ur­sache kann Lage und Größe einer L. durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes ausgeschlossen bzw. nachgewiesen werden. Therapie: Operatives Freilegen der Katheterspitze, Lösen von Verwachsungen, Decken der Zyste mit Bauchnetz. Bei wiederholt auftretenden Zysten kann eine Verlagerung des Katheters an eine andere Stelle des Bauchraumes oder eine Umwandlung der Bauchableitung in eine Ableitung in das Herz (ventrikulo-atriale Hirnwasserableitung) sinnvoll sein. 2. L. entlang der Hirnwasserableitung: Schwellungen entlang der Hirnwasserableitung. Vgl. Arach­noidalzyste. Symptome: Die Symptome richten sich nach dem Ort und der (oft wechselnden) Größe der Zysten, können Ursache von (wechselnden) Schmer­zen, neurologischen Ausfällen, Störungen des Hirnwasserkreislaufes oder Krampfanfällen sein. Diagnose: Computertomographische Untersuchung. Therapie: Bei schwerwiegenden Symptomen: Operative Fensterung, Ableitung (Drainage). Vgl. auch: Arachnoidalzyste

Lithiasis: Calculosis. Steinleiden. Jede Form von Bildung oder Vorhandensein von "Steinen" in einem Hohlorgan oder Gewebe. NierensteineBlasensteineHarnleitersteine

Litholyse: Steinauflösung.

Lithotripsie: Steinzertrümmerung. Formen: Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie: Stein­­zer­trümmerung durch Schallwellen, die außerhalb des menschlichen Körpers erzeugt werden und (z.B. Nieren-) Steine zertrümmern, ohne dass das Körpergewebe verletzt wird. Trans­urethrale L.: Steinzertrümmerung durch die Harnröhre mittels Ultraschall, Laser, Stoßwellen oder mechanisch (durch Zerschneiden und Abtragen des Steins). Die Steintrümmer werden abgesaugt.

Lithotriptor: auch: Lithotripter. Gerät zur Steinzertrümmerung (Lithotripsie).

   
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