Harnkonkrement: Harnstein.

Harnkontinenz: Die Fähigkeit, die Ausscheidung von Urin zurückzuhalten und zu kontrollieren.

Harnkristalle: im normalen Harn (mit dem Mikroskop) nachweisbare Kristalle verschiedener chemischer Zusammensetzung und typischer Form (Beschreibung: Harnbestandteile). Bei Steinbildungen sind für den Stein typische Kristalle vermehrt im Urin nachzuweisen.

Harnleiter: Ureter. Etwa 20 - 30 cm lange, mit einer eigenen Muskulatur und Nerven ausgestattete röhrenförmige Verbindung zwischen dem rechten und linken Nierenbecken und der Harnblase. Funktion: Der in den Nieren gebildete Urin wird über die H. (durch aktive Bewegungen des Harnleiter) in die Harnblase übergeleitet. Diagnostik: 1. Ultraschalluntersuchung: a) Bei einer sonographischen Untersuchung einer leeren oder gefüllten Harnblase ist der normal ausgebildete H. nicht oder nur angedeutet zu sehen. b) Auch ein veränderter (z.B. auf­geweiteter oder verlängerter) H. kann bei leerer Harnblase leicht übersehen werden. Bei gefüllter Harnblase sind Veränderungen (Aufweitung, Verlängerung usw.) sonographisch gut darstellbar. Deshalb gehört eine regelmäßige Ultraschallkontrolle bei gefüllter Harnblase zur notwendigen Diagnostik bei Harnblasenlähmung. 2. Röntgenuntersuchung: Normale und veränderte H. lassen sich durch ein Ausscheidungsurogramm darstellen und beschreiben. 3. Die H. werden bei der Blasendruckmessung nur, wenn sie sich darstellen, beurteilt. Veränderungen: 1. Aufweitung, evtl. Verlängerung bei verschiedenen Formen des vesikoureteralen Refluxes unterschiedlicher Aus­prägung; 2. akuter Urinaufstau bei Harnleiterstein; 3. angeborene oder erworbene a) Harnleiterverengung (Ureterstenose) oder b) Doppelbildungen bei à Doppelniere. Therapie des veränderten H.: Reflux, Psoas-hitch-Plastik.

 

Harnleiterableitung: Harnleiterhautfistel.

 

Harnleiterenge: Harnleiterverengung.

Harnleiterhautfistel: Ureterocutaneostomie. Form einer vorübergehenden oder dauerhaften Harnableitung, bei der der Harnleiter operativ von der Harnblase gelöst und durch die Bauchhaut nach außen verlegt wird. Der abfließende Urin wird durch eine Klebebandage aufgefangen. Vgl. nebenstehende Abb.

Harnleiterneueinpflanzung: Ureteroneozystostomie. Urologische Operationsverfahren, bei denen die zuvor von der Harnblase abgetrennten Harnleiter neu eingesetzt („eingepflanzt“) werden; z.B. a) in die Harnblase (Uretero­neo­zystostomie, z.B. nach Cohen [53], Politano-Leadbetter bzw. im Psoas-hitch-Verfahren); b) in ein Darmstück (z.B. in einen  Konduit), c) in die Haut (Ureterokutaneostomie). (S)

 

Harnleiterschiene: auch J- bzw. JJ-Katheter, „Ringelschwanz (pig­tail)-Katheter“, Doppel-J-Katheter; Harnleiter-Stent; nach ihrer J-Form benannte spezielle Katheter, die z.B. bei Verengungen des Harnleiters durch Harnleitersteine, Tumore, nach Verletzungen u.a. zur Schienung in den Harnleiter eingelegt werden, um die Innenwand des Harnleiters zu schützen und den ungestörten Abfluss von Urin oder einen Abgang von Steinen zu ermöglichen. (Aufn.: Visiostar)

 

Harnleiterstein: Aus der Niere oder dem Nierenbecken kommender Stein im Harnleiter. Arten: Harnstein. Symptome: 1. Ausscheidung von Blut im Urin. 2. Kolikartige Flanken- oder Unterbauchschmerzen, die bei Lähmungen fehlen können. 3. Rückstau von Urin (Harntransportstörung). Nachweis: Urin: Blut im Urin. Ultraschalluntersuchung: a) direkter Steinnachweis, b) Nachweis einer ggf. bestehenden Harntransportstörung. Röntgenuntersuchungen: a) Direkter Nachweis durch eine Übersichtsaufnahme des Bauchraums; hierbei werden jedoch nur röntgendichte Steine dargestellt. b) Aus­schei­dungs­urogramm: Nachweis der Lage des Steines durch Darstellung des Ureters bis zu dem Urinaufstau, oder (sicherer) c) Computertomogramm: hierdurch werden auch kleine Harnsäuresteine (Urat­steine) sicherer entdeckt, die sich im Röntgenbild nicht darstellen. (S)

   
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