GABA: Abk. für engl. Gamma-amino butyric acid. Gammaaminobuttersäure.
Galle: von der Leber abgesonderte grünlich-gelbe Flüssigkeit, die in der Gallenblase gesammelt und durch Wasserentzug in der Gallenblase konzentriert wird. Menge: 0,5 - 1,0 l pro Tag. Wichtigster Bestandteil der G. sind die Gallensäuren. Sie sind wesentlich an der Verdauung von Fett beteiligt, das mit der Nahrung aufgenommen wird. Die G. wird während des Verdauungsprozesses zum großen Teil wieder aus dem Dünndarm in das Blut aufgenommen (resorbiert). Störung des Gallenstoffwechsels: Wird ein Teil des Dünndarms operativ entfernt (z.B. zur Blasenaugmentation oder zum Aufbau einer Neoblase), verkleinert sich 1. die Resorptionsfläche und eine abnorme Menge von G. gelangt in den Dickdarm, wo sie eine Gärung und Zersetzung des Stuhls (dünner Zersetzungsstuhl, d.h. chologener Durchfall) verursacht, 2. ist der Fettstoffwechsel gestört: mit der Nahrung aufgenommenes Fett kann nicht verdaut werden. Folgen sind: a) Fettstühle (Steatorrhö), b) mangelnde Aufnahme fettlöslicher Vitamine (E, D, K, A).
Gallenstoffwechsel (gestörter): s. Galle.
Gammaaminobuttersäure: Abk.: GABS, GABA. Wirkstoff in Medikamenten, der die (quergestreifte) Muskulatur (des Skeletts) entspannt. GABS ist der wichtigste Botenstoff (Neurotransmitter) im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) für die Nervenzellen, die eine Bewegung hemmen bzw. verhindern (inhibitorische Neurone). Präparate: z.B. Lioresal ®, Baclofen ®. Anwendungen: bei spinaler Hypertonie: Bei andauernden Schmerzen durch Spastizität erfolgt die Anwendung entweder durch Einnehmen des Medikamentes oder über eine (Baclofen-) Pumpe, bei der über einen Katheter fortwährend GABS (als Baclofen ®) in den Raum abgegeben wird, der das Rückenmark umgibt [160]. Anwendung an der Harnblase: Eine Behandlung eines zu starken (spastischen) Verschlusses des äußeren Harnblasenschließmuskels (spastisch hypertoner Sphinkter vesicae externus) durch (orale) Einnahme des Medikamentes wurde ohne ausreichende Wirkung versucht. Wegen der geringen therapeutischen Breite (d.h. der enge Bereich zwischen Wirkung und Nebenwirkung, hier: Benommenheit, allgemeine Muskelschwäche, Schwindel) kommt das Medikament nur ausnahmsweise bei Blasenlähmungen zur Anwendung. Bei Anwendung im Rückenmarkskanal sinkt der Druck in der Harnblase und in der Harnröhre, die Dehnbarkeit (Compliance) der Harnblase verdoppelt sich [160]. Diese Anwendungsform ist jedoch bei Bestehen einer Spina bifida der Wirbelsäule nur ausnahmsweise möglich, weil der Wirbelkanal, in den das Medikament gegeben wird, durch die Spina bifida fehlt und / oder narbige Verwachsungen bestehen, die das Auffinden des Wirbelkanals erschweren oder unmöglich machen.
Gammakamera: Szintillationskamera, Angerkamera (nach dem Konstrukteur H. O. Anger). Spezialkamera für röntgenologische Funktionsuntersuchungen (z.B. der Nieren), durch die eine Strahlenbelastung besonders gering gehalten werden kann.
Ganzkörperclearance: Die Niere besitzt die besondere Fähigkeit, aus dem Blut (genauer: aus dem Blutplasma) Substanzen herauszufiltern. Diesen Vorgang nennt man "Reinigung des Blutes" oder (engl.) Clearance. Die Clearance wird in Millilitern pro Minute angegeben. Die Untersuchung der G. ist eine wichtige Funktionsuntersuchung der Nieren. Mit modernen Untersuchungsmethoden lässt sich die Clearance heute auch getrennt für jede Niere angeben (sog. seitengetrennte Clearance). Somit ist man auch in der Lage, die Funktion jeder Niere getrennt zu beurteilen.
Gastroenteritis: Gleichzeitige Schleimhautentzündung des Magens und des Dünndarms [45]. Ursache: Viren. Symptome: Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, häufig Fieber. Therapie: Flüssigkeit (Flüssigkeitsbedarf), evtl. diätetische Maßnahmen (vgl. Durchfall, Therapie: Durchfall und Inkontinenz). Vgl. auch Kolitis, Enterokolitis.