Strahl: Bezeichnung für einen einzelnen der fünf Finger (Fingerstrahl 1 - 5, der erste Strahl ist der Daumen) bzw. der Zehen (Zehenstrahl 1 - 5).

Strangurie: schmerzhafter Harndrang.

Streptokokken: Kugelbakterien, die paarweise zusammenliegen oder Ketten bilden.

Stressinkontinenz: Inkontinenz.

Striktur: lat. stringere, zusammenschnüren. (erhebliche) narbige Verengung von röhrenförmigen Organen; z.B. HarnleiterstrikturHarnröhrenstriktur.

Stroma: Gewebe.

Stuhl: Faeces, Fäzes, Kot, manchmal auch (wenn auch nicht korrekt) Stuhlgang. Meist feste (geformte) oder breiige, aber auch verhärtete oder wässrige Form von unverdauten Nahrungsresten, Stoffwechselabfällen, Wasser und (50-75 %) Darmbakterien, die nach einer (unterschiedlich langen) Darmpassage aus­geschieden werden. Die tägliche Stuhlmenge ist abhängig von der Nahrungsaufnahme und kann bei Aufnahme von Ballaststoffen (beim Erwachsenen) bis zu 500 g betragen. Vgl. dünne Stühle bei Stillen, Durchfall (Formen, Behandlung), Obstipation (Vermeidung, Behandlung),  Inkontinenz für Stuhl (Formen, Behandlung). Blutiger Stuhl: Blut im Stuhl.

Stuhldrang: Wahrnehmung der Füllung des Darmes. Wesentliche - bei Sensibilitätsstörungen meist fehlende oder nur diffus wahrgenommene - Funktion als Voraussetzung der Kontinenz für Stuhl.

Stuhlgang: das Aufsuchen einer Toilette. Gelegentlich wird der Darminhalt (Stuhl) auch als S. bezeichnet.

Stuhlinkontinenz: Unvermögen, die unwillkürliche Ausscheidung von Stuhl zu verhindern. Inkontinenz für Stuhl, Darminkontinenz.

Stuhlsammelbeutel: Fäkalkollektor. Sammelbeutel für Stuhl zur Einmalverwendung. Verordnungsfähiges Hilfsmittel. Anwendung: bei Durchfall und dünnbreiigem Stuhl in Verbindung mit Lähmung des Afterschließmuskels (Analinsuffizienz). Arten: Größen: 500 ml, 1000 ml. Verschlussformen: a) durch Stöpselverschluss ge­schlossener Beutel, an diesen Beutel kann ein weiterer Auffangbeutel angeschlossen werden.  b) offener Beutel, der ausstreifbar ist und mit einer Klammer verschlossen werden kann. Befestigung: Der Kollektor wird auf der gereinigten, trocken(geföhnt)en Haut mit einer (Anmerkung: derzeit noch etwas starren, für die kindliche Anatomie zu dicken) Hautschutzplatte angeklebt. Eine Verbesserung der Haftfähigkeit ist mit dünnen, elastischen Klebefolien (z.B. OpSite flexifix ®) zu erreichen. Ausschneiden der Hautschutzplatte: Vor dem Aufkleben wird aus der Hautschutzplatte eine Öffnung in der Größe des Afters ausgeschnitten. Wechsel: Der tägliche Wechsel wird empfohlen.

Stuhltransport: die Bewegung des Darminhaltes  durch den Darm in Richtung des Darmausganges (After). Der S. wird durch die Peristaltik gewährleistet. DarmpassageStuhltransportstörung.

Stuhltransportstörung: Beeinträchtigung des Transportes von Stuhl in Richtung des Darmausganges (After). Ursachen: 1. Einschränkung der Darmbewegung durch a) komplette oder inkomplette Lähmung des Enddarmes (hier: des Colon descendens, Sigmas und Rektums) bei Spina bifida, b) mangelnde körperliche Bewegung. 2. Verhärtung des Stuhls durch a) ballaststoffarme Kost, b) mangelnde Flüssigkeitsaufnahme. Folgen: Unterschiedlich ausgeprägte Verlangsamung der normalen Geschwindigkeit des Stuhltransportes a) mit Austrocknung und Eindickung des Stuhles (Obstipation) durch Resorption von Wasser durch die Darmwand, b) Blockade des Stuhltransportes vor allem im Enddarm durch harten Stuhl mit Verstärkung der Verstopfung. Maßnahmen: Vermeiden von hartem Stuhl durch 1. Angebot einer ballaststoffreichen Kost in Verbindung mit Flüssigkeit zu den Mahlzeiten, ggf. unterstützt durch geeignete Medikamente, wie Lactulose oder Macrogol, die Wasser im Stuhl binden. Vermeidung von Nahrungskonzentraten (z.B. Schokolade, Süßigkeiten). 2. Regelmäßige Entleerung des Mastdarmes und - falls dies nicht ausreicht - auch des Sigmas mit geeigneten Methoden (Darm: Entleerungstechniken). 3. Verbesserung der Mobilität durch Aufrichtung zum Stehen, Ermöglichung / Förderung des Gehens.

Stuhlverhärtung: Obstipation, Stuhltransportstörung. Behandlung: ballaststoffreiche Ernährung, LactuloseMacrogol.

Stuhlverstopfung: Obstipation.

stumm: 1. ohne Sprache. 2. ohne Funktion; z.B. stumme Niere: eine Niere, die alle Funktionen verloren hat, z.B. keinen Urin mehr bildet, weil sie hochgradig geschädigt ist. 3. symptomlos; z.B. eine Geschwulst kann lange Zeit klinisch stumm sein, d.h. sie macht keine erkennbaren Symptome.

sub…: Wortbestandteil in lateinischen Worten mit der Bedeutung unter, unterhalb (gelegen).

subaqual: unter Wasser stattfindend, z.B. in einer Badewanne. Vgl. subaquales Darm­bad, Kolon-Hydrotherapie.

   
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