Lackmus: blauer pflanzlicher Farbstoff, der sich in Verbindung mit Säuren rot verfärbt. Anwendung: Lackmuspapier.

Lackmuspapier: mit Lackmus imprägniertes blaues Papier, mit dem sich der Grad der Säuerung (der pH-Wert) in einer Flüssigkeit (z.B. Urin) nachweisen lässt. Die gleiche Funktion hat auch pH-Indikator­papier.

Lactose: Laktose.

Lactulose: Abführmittel, das ab dem Kindesalter zur Vermeidung oder Verbesserung einer chronischen Verstopfung (Obstipation) immer mit viel Flüssigkeit angewendet werden kann. Eigenschaften: L. ist eine süß schmeckende stabile Verbindung aus Galaktose und Fruktose, die im Darm nur schwer abgebaut wird. Herstellungsbedingt enthält der Sirup auch Laktose. Wirkungsweise: 1. Lac­tulose bindet Wasser in der aufgenommenen Nahrung, wodurch die Nahrung und der Stuhl verdünnt wird. 2. L. wird im Enddarm (Kolon) von Darmbakterien zu Säuren vergoren, die zusätzlich die Beweglichkeit des Darmes (Peristaltik) anregen. Anwendung: Die Anwendung des Medikamentes sollte erfolgen, wenn eine diätetische Regulierung von zu hartem Stuhl durch ballaststoffreiche Kost nicht möglich ist oder nicht ausreicht. L. wird zu den Mahlzeiten immer (!) mit möglichst viel Wasser (z.B. in der Flasche, im Tee) angeboten, um Nebenwirkungen (Bauchschmerzen, Blähungen) zu vermindern / zu vermeiden. Die Gabe von L. muss ungefähr eine Woche lang erfolgen, um eine erkennbare Verbesserung der Verstopfung zu erreichen. Dosierung: Grundsätzlich ist die optimale L.-Dosis für jeden Patienten zu ermitteln. Als orientierende Dosis gilt: - für Säuglinge: bis zu 5 ml (1 Teelöffel) zu jeder (süßen) Mahlzeit (Flasche, Brei); sonst in Tee auflösen - für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Dosis auf mehrere Esslöffel mehrfach täglich (immer mit viel Flüssigkeit) steigern, bis die gewünschte Verdünnung des Stuhles erreicht wird. Bei zu starker Stuhlverdünnung sollte die Dosis zunächst halbiert werden. Wird das Medikament ohne Übergang abgesetzt, treten die Verhärtung des Stuhls und damit die Verstopfung bald wieder auf.

Nebenwirkungen: 1. Bauchschmerzen, a) was bei Säuglingen mit noch unreifem Laktose-Stoffwechsel zu Drei-Monats-Koliken beitragen kann, b) Blähungen, die durch unzureichende Flüs­sigkeitsgabe wesentlich mit verursacht werden. Maßnahme: a) Gabe von Movicol ®; b) Lactulose mit mehr Flüssigkeit verabreichen. 2. Als Zucker enthält L. mindestens 4 kKal / g, was bei einer Kalorienbeschränkung zu berücksichtigen ist. Maßnahme: a) Kalorien-Einsparung an anderer Stelle oder b) kalorienfreies Medikament (Movicol ®) verwenden. Vgl. Kommentar: Abführmittel.

Laktose: Milchzucker; in vielen Nahrungsmitteln enthaltene Zuckerart. L. wird auch als Abführmittel verabreicht. 1. Zuckerbestandteil der Muttermilch. L. entsteht in der Brustdrüse aus Glucose und Galaktose. L. ist das wichtigste Kohlenhydrat der Milch (Muttermilch: 6g/100g; Kuhmilch: 4,5 g/100g). Mögliche Störungen des Laktose-Stoffwechsels: a) Eine noch unreife Verdauung des Milchzuckers soll an der Entstehung von Bauchschmerzen des Säuglings (Dreimonatskoliken) beteiligt sein. b) Durchfall. c) L. kann in jedem Alter Blähungen und Bauchschmerzen verursachen, z.B. durch eine Störung der Laktoseverdauung, die mit dem Wasserstoff-Inhalationstest nachzuweisen ist. Vgl. Lactulose. 2. Bestandteil von Nährböden zur Anzüchtung von Darmbakterien (Uricult Plus ®).

Langniere: Doppelanlage mit Vergrößerung der Niere vorwiegend in der Längsachse.

Langzeitdosis: Lebenszeitdosis. Begriff aus der Strahlenheilkunde. Er gibt den international empfohlenen Grenzwert für die Strahlenbelastung aus künstlichen Strahlenquellen an. Die L. soll 5 rem (rem: Maßeinheit für die Strahlendosis) in 30 Jahren nicht überschreiten. Sie kann aus dem Röntgenpass ermittelt werden.

Langzeitmessung: Messungen eines Vorganges über einen längeren Zeitraum. Langzeitmessungen sind gebräuchlich als Langzeit-EEG (Hirnstrombild), Blutdrucklangzeitmessung, Langzeit-Elektrokardiogrammm, Atemlangzeitmes­­­­sung, Langzeiturodynamik.

Langzeiturodynamik: Methode zur Messung von Harnblasenfunktionen über einen längeren Zeitraum (Stunden, Tag). Ein Vorteil der L. ist die natürliche Blasenfüllung und die relativ ungestörte normale Aktivität des Patienten in gewohnter Umgebung [22]. Hierdurch können bei unklaren videourodynamischen Befunden re­prä­sentative Untersuchungsergebnisse erzielt wer­den. Bei Kindern mit neurogener Blase in Folge einer Spina bifida wird die Methode derzeit nur selten eingesetzt [139].

Laparatomie: operative Eröffnung der Bauch­höhle.

Lappenplastik: Schwenklappenplastik.

larviert: versteckt; z.B. eine larvierte Infektion, d.h. eine Entzündung, deren Ursache nicht erkennbar ist.

lat.: 1. Abk. für lateral oder lateralis, seitlich. 2. Abk. für lateinisch.

   
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