einschleichen: im Klinikjargon verwendet in dem Begriff „einschleichende Dosierung“, d.h. die Dosis eines Medikamentes beginnt mit einer geringen Dosis und wird allmählich (bis zu einer ärztlich festzulegenden Höhe) gesteigert.Vgl. ausschleichen.

Eintauchnährboden: Nährboden zum schnellen, einfachen und zuverlässigen Nachweis und zur Verlaufskontrolle der Bakterienzahl im Harn. Der E. wird in Urin getaucht und 12 Stunden lang bei 37 ° bebrütet. Steht nur wenig Urin zur Verfügung, werden die Nährböden sorgfältig und vollständig mit Urin beschichtet / übergossen. Im Urin vorhandene Bakterien wachsen (sichtbar) auf dem Nährboden. Die Anzahl der Bakterien kann hier geschätzt werden. Bewertung: Normalerweise ist der Urin keimfrei. Keimzahlen bis 100.000 sind kontrollbedürftig; bei darüber liegenden Keimzahlen besteht dringender Verdacht auf  das Vorliegen einer behandlungsbedürftigen Infektion der Harnwege. Dann sind weitere Urinuntersuchungen angezeigt. Arten von E.: z.B. Uricult ®: 2 Nährböden: grünlicher Allgemeinnährboden: Cled-Agar, zum Nachweis aller Keime; rotbrauner Selektivnährboden: MacConkey-Agar, auf dem vor allem Erreger von Harnwegsinfektionen besonders gut wachsen. Uricult ® plus: 3 Nährböden (Cled-Agar, MacConcey-Agar + farbloser Enterokokken-Nährboden zum Nachweis weiterer Erreger, z.B. von Pilzen). Eine Urinkontrolle mit einem E. ist frühestens nach 3 behandlungsfreien Tagen sinnvoll.

Einzeldosis: Abk.: ED. Vgl. Dosis.

Einzelniere: 1. Nur eine Niere ist - von Geburt an - angelegt. 2. Eine verbliebene Niere nach operativer Entfernung der anderen Niere. Zur Funktion: Mit einer Einzelniere ist eine ausreichende Entgiftung des Körpers von harnpflichtigen Substanzen möglich. Die E. ist oft etwas vergrößert. Die regelmäßige Überwachung dieser (einzigen) Niere ist in besonderer Weise erforderlich.

Eiswassertest: urologische Untersuchung, mit der die Reaktion einer neurologisch gestörten Harnblase auf Kältereiz überprüft wird. Durchführung: Über einen Einmalkatheter werden 250 ml 4°C kalte Flüssigkeit (NaCl oder Kontrastmittel) schnell in die Blase eingefüllt. Ein Zusam­men­ziehen der Harnblase („Blasenwelle“) gilt als Hinweis auf eine à autonome neurogene Blasenfunktionsstörung. Bleibt die Blase ruhig, spricht man von einer „schlaffen Blase“. Der Test ist durch die urodynamische Blasendruckmessung überflüssig geworden.

Eiter: lat. pus; bei Entzündungen ent-stehende Flüssigkeit, die weiße Blutkörperchen und eingeschmolzenes Gewebe enthält (Pustel, Abszess).

eitrig: purulent. Vgl. Eiter.

Eiweißzylinder: Harnzylinder. Zylinderartige Eiweißverdichtungen, die bei Nierenerkrankungen (z.B. Nierenbeckenentzündung) im Urin nachzuweisen sind.

Ejakulat: Samenflüssigkeit, Sperma.

Ejakulation: lat. ejicere, herausschleudern, herauswerfen. Erguss. 1. beim Mann: Ausstoß von Samenflüssigkeit (Samenerguss) in Verbindung mit dem Orgasmus durch 3-10-maliges rhythmisches Zusammenziehen der Muskulatur des Samenleiters, der Prostata, der Samenblase und der Muskulatur des Beckenbodens. Die E. wird (neurologisch) ermöglicht durch den Ejakulationsreflex. 2. bei der Frau: a)  Schwellung des vorderen Scheidenteiles; b) Schleimabsonderung aus Drüsen, die in der Harnröhre liegen; c) bei einigen Frauen verbunden mit einem Orgasmus. Vgl. Gräfenberg-Zone. Vgl. Harn­­röhrenausfluss. Störungen der E.: Retrograde Ejakulation: Die Samenflüssigkeit wird in die Harnblase entleert. Ursachen: a) Störungen der Nervenversorgung, die für einen geordneten Ablauf der E. erforderlich ist. b) Aufweitung des Blasenausganges durch Medikamente (z.B. Phenoxybenzamin). Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio präcox): beim Mann: E. vor oder kurz nach Einführen des Gliedes in die Scheide. Maßnahme: Lokale Anwendung von Lidocain oder Dapoxetin (Priligy®) als Tablette in individueller Dosierung.

   
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