Abführtag: Tag, an dem der Darm möglichst vollständig mit Unterstützung von Abführmitteln entleert wird. Ausführung: Am Vorabend oder am Morgen des A. wird ein auf den ganzen Darm wirkendes Abführmittel eingenommen und dann die Entleerung des Darmes abgewartet; diese setzt einige Stunden (manchmal kürzer oder später) ein. Im Allgemeinen reichen ein bis zwei A. pro Woche aus, um eine ausreichende ausscheidungsfreie Zeit (Kontinenz) zu erreichen. Nachteile / Nebenwirkungen: Ständige Einnahme von Abführmitteln führt zur Gewöhnung und zu Veränderungen der Darmwand (Laxantiendarm), weshalb auf Dauer meist steigende Dosen von Abführmitteln erforderlich sind. Abführtage müssen deshalb besonderen Anlässen vorbehalten bleiben, z.B. zur Darmentleerung vor einer Darmuntersuchung oder vor einem operativen Darmeingriff, vor einem Ausflugstag, einer Familienfeier, vor allem, wenn durch andere Entleerungstechniken keine sichere ausscheidungsfreie Zeit zu erreichen ist (H).Eine kontrollierte Darmentleerung ist durch ballaststoffreiche Kost, Lactulose ®, Movicol ® und regelmäßige Maßnahmen zur Enddarmentleerung (vgl. Darmentleerung, Entleerungstechniken) meist zu erreichen.

Behandlung von Komplikationen an Abführtagen

1. Bauchschmerzen. Maßnahme: Heiße feuchte Wickel, krampflösende Medikamente.

2. Unerwartet eintretende und langdauernde Darmentleerung sowie Kotschmieren.
Maßnahme: Vorsorglicher Schutz durch Windeln oder durch ein Auffangsystem für Stuhl.

3. Schwächezustände durch abnormen Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten.         
Maßnahme: Aufnahme von elektrolythaltiger Flüssigkeit, z.B. von verdünnten Obstsäften, vor und während des Abführtages

 

Abkürzungen: Abkürzungen von fachlichen Begriffen werden in Arztbriefen häufig zur Vereinfachung benutzt [19]. Der Schreiber setzt beim Leser jedoch unzulässigerweise einen speziellen Wissensstand voraus. Deshalb tragen A. wesentlich zur Unverständlichkeit eines Textes bei. A. können jedoch verwendet werden, wenn sie bei der ersten Erwähnung (im Brief) erklärt sind.

Häufig in Arztbriefen verwendete Abkürzungen:

Grundlagen/Allgemeines

ableitende Harnwege: Harnwege.

Abnehmen von Blut: Blutentnahme.

Abzess: lat. abscedere, absondern. Umschriebene, von einer Membran umgebene Ansammlung von Eiter; z.B. Hautabszess, d.h. Eiteransammlung in der Haut; z.B. Nierenabszess, d.h. umschriebene Eiteransammlung in der Niere usw. Erreger: Typische Erreger sind Staphylokokken, Escherichia coli und Streptokokken. Symptome: Die Symptome richten sich nach dem Ort der Abszessbildung. Therapie: Chirurgische Spaltung des oder/und Drainage A.; antibiotische Therapie.

Aceton: Azeton.

Acetylcholin: Azetylcholin. Im Körper aufgebaute (synthetisierte) Substanz, die bei der Übertragung von Nervenimpulsen (Neurotransmitter) unterschiedlicher Art (im Gehirn, an der Muskulatur, in der Harnblase usw.) eine zentrale Rolle spielt. Die Übertragungsreaktion läuft an besonderen Strukturen, den Acetylcholinrezeptoren, ab. Die biologischen Vorgänge, an dem A. beteiligt ist, heißen cholinerg.

Acetylcholinrezeptor: Kontaktstelle zwischen Nerven und z.B. Harnblasenmuskulatur, an der die Übertragung von Nervenimpulsen abläuft. Unterschieden werden a) muscarinerge Rezeptoren (m-Rezeptoren), die durch Muscarin stimuliert und durch Antimuscarinica gehemmt werden können, und b) nicotinerge Rezeptoren (n-Rezeptoren), die auf Nicotin ansprechen.

Acetylsalicylsäure: Abk.: ASS. Wirkstoff, der in verschiedenen Medikamenten aus unterschiedlichen Gründen angewendet wird: a) als Schmerzmittel, b) zur Geruchsneutralisierung, c) zur Verbesserung der Durchblutung, d) zur Vermeidung von Thrombosen. Gebräuchliche Medikamente (z.B.): ASS ®, Aspirin ®, Godamed ® usw.  Nebenwirkungen: u.a. bei längerer Einnahme: Verlängerung der Blutungszeit (z.B. nach Verletzungen und bei Operationen). Deshalb muss vor einem operativen Eingriff eine A.- Behandlung beendet werden.

 

 

   
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