Geruch: 1. G. der Atemluft: Azetongeruch bei Flüssigkeitsmangel. 2. Geruchsentwicklung durch Inkontinenz: s. Geruchsbehinderung.

Geruchsbehinderung: abstoßende Geruchsentwicklung. Häufige Ursachen: a) Inkontinenz bei unwillkürlichem Verlust von Stuhl und / oder Urin, b) geruchsintensives Schwitzen, c) mangelnde allgemeine Körperpflege, d) mangelnde Zahnhygiene in Verbindung mit nicht ausreichender Körperpflege, e) geruchsintensive Nahrungsbestandteile (z.B. Knoblauch, Zwiebel usw.). Eine G. ist eine schwerwiegende soziale Barriere, die meist von Fremdpersonen wesentlich stärker wahrgenommen wird als durch die betroffenen Personen selbst. Maßnahmen / Therapie: s. Geruchsneutralisierung. Sozialrechtliche Auswirkungen: 1. Eine G. gilt (versorgungsrechtlich) als Ent­stellung und kann so bei der Festlegung des Grades der Behinderung berücksichtigt werden. 2. Zur Geruchsneutralisierung und als vorbeugende Maßnahme ist ein häufigerer Kleiderwechsel angezeigt, woraus sich ein vermehrter Kleiderbedarf ergibt. 3. Die Bekämpfung der Geruchsbehinderung erfordert einen pflegerischen Mehraufwand, der als unmittelbare persönliche Hilfe, aber auch als Anleitung und Beaufsichtigung beim Durchführen oder Erlernen dieser Maßnahmen geleistet wird, d.h. es besteht (erhöhte) Hilflosigkeit.

Geruchsbelästigung: s. Geruchsbehinderung.

Geruchsentwicklung: s. Geruchsbehinderung.

Geruchsfilter: (verordnungsfähige) Kohlefilter zur Geruchsneutralisierung von Darmgasen. G. sind Bestandteil von Auffangbeuteln für Stuhl.

Geruchsfreiheit: frei von Geruchsbehinderung. Vgl. s. Geruchsneutralisierung, Hygiene.

Geruchsneutralisierung: Verminderung oder Beseitigung von auffälligem und störendem (Urin-, Stuhl- oder Körper-) Geruch. Grundregeln: Die Erziehung zu einem neutralen Körpergeruch muss früh im Kindesalter beginnen. Regelmäßiger Kleiderwechsel, vor allem der Unterwäsche. Regelmäßiges Abwaschen des Ge­säßes mit warmem Wasser und Seife. Duschen und Abwaschen reichen oft nicht aus, um die Schichten aus Stuhl, Urin, Schweiß und Pflegemitteln zu entfernen, deshalb ist regelmäßiges Baden, evtl. mit Badezusätzen angezeigt. Einzelmaßnahmen: G. durch Stuhlinkontinenz: 1. Vermeidung von Kotschmieren und anderen Formen von Stuhlinkontinenz durch regelmäßige Entleerung des Enddarmes und Verwendung von Analtampons. G. durch Urininkontinenz: Regelmäßige vollständige Harnblasenentleerung (Katheterentleerung der Harnblase - Allgemeines); bei unwillkürlichem Harnverlust Tragen von  geruchsneutralen Vorlagen oder Win­deln; je nach Menge des ausgeschiedenen Urins, Häufigkeit des Harnverlustes häufigeres Wechseln der Windel/Vorlage; mindestens 1x, besser 2x pro Tag warmes Abwaschen. Zu bedenken ist, dass auch bei unwillkürlichem Verlust kleiner Mengen von Harn eine störende Geruchsentwicklung entsteht, die durch ein desinfizierendes Spray (z.B. Prontosan C ® oder Softasept N ®) zu verbessern oder zu beherrschen ist. Bei Urinalträgern kann eine G. erreicht werden durch tägliches Wechseln des Kondoms und des Auffangbeutels, regelmäßiges Ablassen des Harnes aus dem Beutel und die  Verwendung von speziellen Baumwolltaschen für Beutel. Bei Stomaträgern hat sich bewährt, in Auffangbeuteln von Stuhl und Urin, vor dem Ankleben des Beutels eine (pulverisierte) Tablette Aspirin ® 100 oder 1-2 Kohletabletten (Aktivkohle) oder eine Kapsel Biotrol ® C60 in den Beutel zu geben und beim Beutelwechsel die Stomaregion sorgfältig heiß-warm abzuwaschen und zu trocknen. Körpergeruch: Regelmäßiges Duschen oder Baden. Sauberes warmes Abwaschen vor allem in den Achselhöhlen, Auftragen eines möglichst geruchsneutralen Desodorant. Raumgeruch: Verwenden eines Raumsprays zur Beseitigung von Problemgerüchen (z.B. Aero­plus ®). Schweißgeruch: vgl. Hyperhidrosis, Bromhidrose, Körperpflege. Wundgeruch:  Übelriechende Wunden sind bakteriell infiziert. Sie sind einem Kinderchirurgen, bzw. Chirurgen zu zeigen, da oft ein nicht ausreichend ablaufendes Wundsekret für die Geruchsbildung verantwortlich ist. Therapie: 1. Evtl. chirurgisches Freilegen / Drainieren der Wunde, Wundtaschen, Fistelgänge usw., damit das Wundsekret ablaufen kann. Meist erübrigen sich dann alle weiteren Maßnahmen (H). 2. Gezielte antibakterielle Behandlung mit einer Medikamentenzubereitung, die sich auch in unebenen oder taschenförmigen Wunden verbreitet (z.B. Lavasept ®-Gel). 3. Verbinden der Wunde mit Hydrokolloidverband mit Kohlefilter (Carboflex ®).  Sozialrechtliche Auswirkungen: Geruchsbehinderung.

Gesamtdosis: die während einer Behandlung insgesamt verabreichte Arzneimittelmenge. Tagesgesamtdosis: Die Menge eines Medikamentes, die während eines Tages verabreicht wird / werden darf.

Gesamtkörperclearance: Ganzkörperclearance.

Geschlechtsdrüsen: Gonaden. Zusammenfassender Begriff für Hoden und Eierstöcke.

Geschlechtsentwicklung: Entwicklung des weiblichen und männlichen Geschlechts. Bereits durch die Vereinigung von Ei und Samenzelle ist die Entwicklung der Geschlechtsorgane festgelegt. Unter Beteiligung der Geschlechtshormone bilden sich während der Schwangerschaft die weiblichen oder männlichen Geschlechtsorgane. In der Pubertät kommt es zur Entwicklung weiterer Geschlechtsmerkmale. Durch Störungen der hormonellen Regelkreise im Zwischenhirn kann es bei Spina bifida und Hydrozephalus-Betroffenen zu einer vorzeitigen Entwicklung der G., einer Pubertas präcox kommen.

   
© ALLROUNDER