Kontrasteinlauf: Kolonkontrasteinlauf. Abk.: KE. Röntgenuntersuchung des Dickdarms. Zur Technik: Nach Reinigung des Darmes von Stuhl wird ein Kontrastmittel (meist Bariumsulfat­suspen­sion) zusammen mit Luft vom After her in den Darm eingeführt.

Kontrastmittel: Abk.: KM. Mittel zur Steigerung von Kontrasten auf Röntgenaufnahmen, Computertomogrammen und Kernspintomo­grammen. Arten: 1. Jodhaltige KM zur Darstellung der Nieren. 2. Barium-enthaltende KM zur Darstellung des Darmes (Kontrasteinlauf). 3. Luft oder Edelgase zur Darstellung des Darmes. Anwendungen: 1. Darstellung der Nieren und Harnwege beim Ausscheidungsurogramm.  2. Darstellung der Harn­blase beim Refluxzystogramm. 3. Verstärkung des Kontrastes beim Computertomogramm oder Kernspintomogramm u.a. Mögliche Nebenwirkungen: Zu beachten ist, dass sich bei häufigerer Anwendung von Kontrastmitteln eine Allergie entwickeln kann (Kontrastmittelallergie). Vor Anwendung eines K. ist deshalb zu klären, ob sich bei früheren K.-Anwendungen Unverträglichkeitsreaktionen gezeigt haben.

Kontrastmittelallergie: unerwünschte Reaktionen des Körpers als Nebenwirkung bei der Anwendung eines Kontrastmittels. Eine K. muss als Risiko in den Röntgenpass bzw. Notfallausweis eingetragen werden.

Kontrastmittel-Applikation: lat. applicare, anwenden. Anwendung eines Kontrastmittels. Beispiele: a) Einspritzen eines Kontrastmittels in eine Vene, z.B. zur Darstellung der Nieren bei einem Ausscheidungsurogramm (i.v.-Urogramm); b) Einfüllen eines Kontrastmittels bei einer Darstellung des Enddarmes (Kontrasteinlauf).

Kontrastmittelzwischenfall: Kontrastmittelallergie.

Kontrazeption: lat. contra, gegen, lat. concipere, aufnehmen. Empfängnisverhütung.

Konversion: lat. convertere, umwandeln. Umwandlung. Gebräuchlich in dem Begriff: Konversion einer Harnableitung, d.h. Umwandlung einer künstlichen Harnableitung (z.B. Kolonkonduit) in eine andere Harnableitung (z.B. MAINZ-pouch).

Konzentration: 1. Menge einer Substanz in einer Lösung, z.B. eine 30%ige Alkoholkonzentration: 30 ml 100%iger Alkohol in 100 ml Flüssigkeit. 2. Aufmerksamkeit, Interesse.

Koprostase: Kotstau. Ursachen / Folgen: Obstipation.

Kortikoide: Kortikosteroide. Sammelbezeichnung für die in der Nebennierenrinde gebildeten Hormone, von denen auch ein Teil als Medikamente synthetisch hergestellt werden kann. Kortison.

Kortison: Cortison; ein Kortikoid, das als Wirkstoff in Medikamenten verwendet wird. K. unterdrückt entzündliche und allergische Reaktionen und wird deshalb zur äußerlichen und innerlichen Behandlung von lokalen Entzündungen, Reizungen, Allergien angewendet, z.B. bei Asthma bronchiale, Gelenkrheumatismus, allergischen Er­krankungen.

Kotschmieren: unwillkürlicher Verlust von Stuhl in kleinen Mengen. Form der Stuhlinkontinenz. Ursachen: a) Überfüllung des Mastdarmes, b) nicht ausreichende Entleerung des Mastdarmes, c) Ausscheidung kleiner Kotmengen in Verbindung mit Resten von Spülflüssigkeit nach ausgeführter Darmspülung. Maßnahmen zur Vermeidung von K.: a) Regelmäßige Entleerung des Enddarmes (vgl. Darmentleerung, Entleerungstechniken), b) Tragen eines Analtampons, c) Darmentleerung gegen Abend, um ein K. während des Tages zu vermeiden.

Kranbeere(n): engl. Cranberry, Cranberries. Botanischer Name: Vaccinium macrocarpon. Frucht (Beere) des Cranberry-Strauches (zur gleichen Pflanzenfamilie gehört auch die Preiselbeere). Die in K. enthaltenen Proanthocyane sollen das Anhaften der Colibakte­rien in den Zellen des Harntraktes durch Bildung eines Films an der Oberfläche der Harnblase verhindern [143] [145] [153] [154] [229] und es wird mehr Salicylsäure ausgeschieden, wodurch die Zahl der Harnwegs­infek­tionen, die durch Colibakterien verursacht werden (aber nur diese), verringert werden kann. (Abb. Werbeprospekt der Herstellerfirma). Kommentar: 1. Harnwegsinfektionen werden (bei neurologisch gestörten Harnblasen) durch unterschiedliche Bakterien hervorgerufen, u.a. auch durch Coli­bakterien. Welcher Keim vorliegt, ist nur durch eine bakteriologische Untersuchung nachzuweisen.

 2. Ob K. wirksam sind, ist ausschließlich durch regelmäßige Urinuntersuchungen festzustellen. 3. Es werden keine Angaben zur therapeutisch wirksamen Dosis gemacht. 4. Über den Gehalt von K. der im Handel erhältlichen Säfte gibt es keine genaueren Angaben. Aber: Der Saft ist süß (auch als Sirup aufbereitet), also kalorienreich, was in der kalorischen Bilanz der Ernährung berücksichtigt werden sollte.

Krankengymnastik: Teilgebiet der Physiotherapie, die bei kranken und behinderten Menschen angewandt wird. Planmäßige körperliche (passive und aktive) Bewegungs-übungen bei Krankheiten des Bewegungsapparates. Besonderheiten / Einschränkungen der K. bei Spina bifida: 1. Harnwege: a) Durch krankengymnastische Übungen kann im Bauchraum und damit auch in der Harnblase ein erhöhter Druck entstehen, was sich bei den meisten Lähmungstypen der Harnblase (Harnblasenlähmung, Lähmungstypen) nachteilig auswirkt; b) bei bestehendem (vesiko­ureteralem) Reflux wird der Urin bei krankengymnastischen Übungen, die den Druck im Bauchraum vergrößern, in die Harnleiter und Nieren gedrückt. Vermeidung: Eine krankengymnastische Behandlung sollte nur erfolgen, wenn die Harnblase vorher entleert wurde. 2. Darm: Kolonmassage.

   
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