Allergie: (krankhafte) Überempfindlichkeit auf unterschiedliche natürliche Substanzen (z.B. auf  Pollen, Nahrungsmittel, Latex u.a.) oder chemische Stoffe, z.B. Medikamente (Penizillin u.a.).  Ursachen: 1. Veranlagung (Disposition), vgl. Allergierisiko. 2. Wie­derholter Kontakt mit allergisierenden Substanzen: Einatmen, Haut-Schleimhaut-Kontakt, Einnahme von Medikamenten, Gebrauch von > Kontrastmitteln oder Bluttransfusionen, Latex-beschichteten Handschuhen (vor allem bei Operationen), Fingerlingen, Kathetern. Reaktionsformen: s.u. Tabelle. Wichtige Allergien: Latexallergie, Ethylenoxid-Allergie, > Kontrastmittelallergie. Nachweis: Allergietestung, Antikörpernachweis im Blut. Vgl. auch: Kreuzallergie. (S)

Allergie: Reaktionsformen, Reaktionstypen

Typ                                                                                         Reaktionszeit


Typ I    :   Soforttyp / anaphylaktischer Typ                           Sekunden bis Minuten

Typ II  :   Zytotoxischer Typ                                                   Stunden bis Tage

Typ III :   Arthus-Typ                                                              maximale Reaktion nach 6-8  Std.

Typ IV :  Spättyp / verzögerter Typ                                       12-72 Stunden, Veränderungen an Geweben,

                                                                                               mindestens nach 2 Wochen

 

Beim Typ I – III   kommt es zur allergischen Reaktion durch Antikörper im Blut, die an  Immunglobuline (IgE, IgM, IgG) gebunden sind; beim Typ IV reagieren Antikörper, die in Gewebszellen gebunden sind.

Typ               Symptome

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Typ I     :     Anaphylaxie, allergisches Asthma bronchiale, Nesselsucht, Quincke-Ödem,  Formen von Atopie

Typ  II   :    Veränderungen des Blutbildes (Anämie), Transfusionszwischenfälle

Typ  III  :   Allergische Veränderungen an Blutgefäßen, Serumkrankheit

Typ  IV :     Kontaktallergie

Allergierisiko: das Risiko, an einer Allergie zu erkranken. Das A. wird bestimmt von angeborenen (genetischen) und umweltbedingten Faktoren. Das umweltbedingte Risiko wird wesentlich beein­flusst durch regelmäßigen Kontakt mit Substanzen, die Allergien auslösen (Allergenen). Vorbeugende Maßnahmen: Möglichst langes  Stillen [91], Ernährung mit hypoallergener Kost, Vermeidung von allergisierenden Kontakten (Allergenkarenz). Eine wichtige Allergie für Spina bifida-Betroffene ist die ⇒ Latexallergie (hier weitere Einzelheiten). 

Allergietestung: Bestimmung des Grades der (krankhaften) Empfindlichkeit des Körpers auf Fremdstoffe. Eine A. ist möglich: 1. an der Haut: a) durch Auftragen einer Testsubstanz auf die Haut (Epikutantestung), b) durch Auftragen von Testsubstanzen auf die Haut nach oberflächlicher Ritzung (Pricktest), c) durch Einspritzen einer gelösten und verdünnten Testsubstanz in die Haut (Intrakutantest), 2. durch Einbringen einer Testlösung in die Bindehaut des Auges und 3. durch eine Blutuntersuchung: hierbei sind Antikörper auf im Blut vorhandene Allergene nachzuweisen (RAST). Häufig gesuchte Antikörper bei Spina bifida und Hydrozephalus: Latex, Ethylenoxid.

allergische Reaktion: allergische Schockreaktion; anaphylaktischer Schock.

allergischer Schock: anaphylaktischer Schock

Allergisierung: empfindlich werden auf eine Substanz; z.B. Luftballons tragen zur A. gegen Latex bei.  

   
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