Kontamination: Verunreinigung, Verseuchung; vgl. kontaminieren.

kontaminieren: verunreinigen, verseuchen; z.B. Bakterien können den Urin kontaminieren; z.B. eine eiternde Wunde ist mit Bakterien kontaminiert.

Kontinenz: lat. continere, behalten, zurückhalten. Die Fähigkeit, z.B. Urin und Stuhl zurückzuhalten und kontrolliert zu entleeren. Formen: Kontinenz für Urin: Die K. für Urin wird gewährleistet durch: 1. eine ausreichend dehnbare und große Harnblase (Harnblasengröße in unterschiedlichen Alters-stufen), 2. einen intakten Harnblasenverschluss, 3. eine kontrollierte Entleerung, durch a) die Wahrnehmung der Blasenfüllung (Harndrang), b) das Zusammenziehen (Kontraktion) des Harnblasenmuskels (M. detrusor vesicae) gleichzeitig (synerg) mit c) einer Entspannung der Harnblasenschließmuskeln und der Beckenbodenmuskulatur, d) die Betätigung der Bauchpresse, e) (mehrfaches) Anheben (Straffen) des Beckenbodens. Störungen dieser anatomischen und physiologischen Voraussetzungen für eine K. verursachen verschiedene Formen der Inkontinenz. Kontinenz für Stuhl: Voraussetzungen für die K. sind 1. eine ausreichende Speichergröße des Darmes (des Sigmas und Rektums), 2. ein möglichst normal geformter Stuhl, 3. intakte Schließmuskeln (Sphinkter) des Darmes, 4. eine kontrollierte Entleerung durch a) Wahrnehmung der Darmfüllung (Stuhldrang), b) willentliche Entspannung der Muskeln, die den After verschließen (Afterschließmuskel), und der Beckenbodenmuskulatur, c) Betätigen der (aktiven) Bauchpresse, d) (aktives) Anheben des Beckenbodens, e) (aktiver) Verschluss des Afters. Durch Störungen der Komponenten, die die K. gewährleisten, entstehen verschiedene Formen der Inkontinenz (HarninkontinenzDarminkontinenz). Vgl. auch: Pseudokontinenz.

Kontinenzsicherung: Durchfall und Inkontinenz, DarminkontinenzInkontinenz für Urin.

Kontinenzverbesserung: Maßnahmen und Techniken zur Verbesserung der Kontrolle einer Ausscheidung von Urin und Stuhl bei bestehender Inkontinenz. HarninkontinenzInkontinenz für Stuhl.

kontinuierlich: fortwährend, dauernd; z.B. die Nieren bilden kontinuierlich Urin.

Kontinuität: 1. Zeitlich: längere Dauer, auf Dauer; z.B. die Kontinuität der medizinischen Versorgung ist gesichert. 2. als Ganzes erhalten; z.B. die Kontinuität einer Hirnwasserableitung ist zur störungsfreien Ableitung von Hirnwasser erforderlich; z.B. durch ein Schädeltrauma kann die K. einer Hirnwasserableitung unterbrochen werden.

Kontraindikation: Gegenanzeige. Eine K. liegt vor, wenn wichtige Gründe bestehen, eine Maßnahme (z.B. Operation, Therapie) nicht auszuführen. 

kontraindiziert: nicht zur Anwendung empfohlen, nicht anwendbar; z.B. während eines epileptischen Anfalls ist die Gabe von Sauerstoff kontraindiziert.  

Kontraktion: lat. contrahere, zusammenziehen; durch einen Nervenimpuls hervorgerufenes Zusammenziehen eines Muskels, der sich hierbei verkürzt. K. der Harnblase: Die K. des dehnbaren (vgl. ComplianceHarnblasen(hohl)muskels (M. detrusor vesicae) ist eine wesentliche Voraussetzung für eine vollständige (restharnfreie) Entleerung der Harnblase. Der Nervenimpuls zur Entleerung der gefüllten Harnblase erfolgt über den N. pudendus (2.-4. Sakralsegment, à Nerven). Bei Formen der Harnblasenlähmung ist die K. gestört: a) kann die K. abgeschwächt oder aufgehoben sein (hypotone / schlaffe Lähmung) oder es besteht b) eine unterschiedlich ausgeprägte ständige K. (hypertone, überaktive Harnblase). K. von Darmmuskeln: Normale K.: Rhythmisches Zusammenziehen der in der Darmwand gelegenen Muskeln befördert den Darminhalt in Richtung des Enddarmes und des Afters. K. bei Darmlähmung: a) tonische ("spastische") Darmlähmung: Das Zusammenziehen der Darmmuskulatur ist noch möglich, eine Bewegung des Darminhaltes jedoch ist eingeschränkt oder unterbleibt. Folgen: Stuhltransportstörung und Verhärtung des Stuhls. Weitere K.-Formen: vgl. Kolik.

kontralateral: auf der gegenüberliegenden Körperseite gelegen; z.B. eine Schädigung der rechten Hirnhälfte führt kontralateral (links) zu neurologischen Funktionsstörungen. Ggs.: ipsilateral.

   
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