Urinbefunde: tabellarische Übersicht, in die Ergebnisse einer regelmäßig ausgeführten Urinuntersuchung und Therapie zusammengefasst werden: Hierdurch ist eine schnelle Übersicht des urologischen Verlaufes möglich. 

Urinbefunde

Urinuntersuchungen – tabellarische Übersicht

Urinbestandteile: Harnbestandteile.

Urindesinfiziens: Mz.: Urindesinfizienzien, Harnantiseptikum.

Urinfarbe: (unterschiedliche) Farbe des Urins. Unter normalen Bedingungen ist der Urin leicht gelblich gefärbt. Die Gelbfärbung nimmt mit der Konzentration des Urins (z.B. bei mangelnder Flüssigkeitsaufnahme, vermehrtem Flüssigkeitsver­­lust, Austrocknung) zu und bei stärkerer Verdünnung durch Trinken ab. Eine Rotverfärbung kann durch Medikamente, Nahrung (z.B. Blaubeeren, Rote Bete) oder durch Blutbeimengung (vgl. hierzu: Blut im Urin) entstehen.

Urinfluss: Uro-flow.

Uringeruch: (unterschiedlicher) Eigengeruch des Urins. Frisch gelassener / gewonnener Urin hat einen leichten, nicht aufdringlichen Geruch, der durch normale Harnbestandteile entsteht. Änderungen des U. entstehen a) durch längeres Stehen (sei es in einem Gefäß, in einer Windel, Beutel usw.); durch die Besiedlung von Bakterien entwickelt sich ein Stickstoff / Ammoniak-ähn-licher (auffälliger) Geruch; b) durch Substanzen, die mit dem Urin ausgeschieden werden: Nahrungsbestandteile (z.B. Spargel), Medikamente, Verunreinigungen, bakterielle Infektionen. Uringeruch und Harnwegsinfektion: Bakterien im Urin (Bakteriurie), die an der Entstehung von Harnwegsinfektionen beteiligt sind, verursachen oft, aber keineswegs immer, einen auffälligen Uringeruch. Weil die meisten Harnwegsinfek­t­i­o­nen (etwa 80 %) durch den Nitrit-bildenden Erreger Escherischia coli verursacht werden, sind die meisten Infektionen am typischen scharfen Ammoniak-Geruch zu erkennen. Der Problemkeim Pseudomonas (mit vielen Unterarten) ist an seinem fauligen unangenehmen Geruch erkennbar. Hingegen ist der Erreger Proteus (und seine Untergruppen) eher geruchsneutral. Grundsätzlich ist festzuhalten:Vermeiden von Uringeruch / Geruchsneutralisierung: Geruchsbehinderung.

Bei auffälligem Uringeruch besteht der Verdacht auf einen Harnwegsinfekt, aber normaler Uringeruch schließt Harnwegs­infektionen nicht aus!

Uringewinnung: Auffangen und Sammeln von Urin. Formen: 1. Über die Harnröhre nach Reinigung des Genitale und der äußeren Harnröhrenöffnung (hierzu reicht eine Reinigung mit Wasser und Seife im Allgemeinen aus; es kann auch eine verdünnte Desinfektionslösung verwendet werden): a) Druck auf die Bauchdecken in der Harnblasenregion (nicht bei Reflux), b) Beklopfen der Blasenregion oder krankengymnastische Übun­gen, die ein Anspannen der Bauchdecken bewirken, c) Hochheben (des Kindes), Hinstellen, d) Hustenstoß, e) Katheterisieren der Harnblase. 2. Durch die Bauchdecke: Harnblasenpunktion.

Uringewinnung

- Gewinnung von Urin

- Allgemeines

- Gewinnung von keimfreiem Urin bei

   Knaben / Männern

- Gewinnung von keimfreiem Urin bei

   Mädchen / Frauen

Urininkontinenz: Inkontinenz für Urin.

Urinkultur: Bakterien im Urin, die auf einem Nährboden angezüchtet werden können. Diese bilden auf dem Nährboden Kolonien. Die Zahl der Kolonien geben einen Hinweis auf die Schwere einer Harnwegsinfektion.

Urinnährböden: Nährboden.

Urinphlegmone: krankhafte Urinansammlung in einem Gewebe (z.B. in den Bauchdecken), die sich bakteriell entzündet. Ursache: Dauerkatheter.

Beurteilung einer Urinkultur nach der Zahl der Kolonien

 

Mittelstrahlurin

Katheterurin

Blasenpunktat

Verdacht auf Infektion

<10.000/ml; 10.000-100.000/ml

<1.000/ml; 1000-10.000/ml

jeder Keimnachweis

Behandlungsbedürftige Infektion

>100.000/ml

>10.000/ml

>10 gleiche Kolonien

Urinrückfluss: Reflux.

Urinteststreifen: Teststreifen.

Urintrübung: weißliche Verfärbung und Trübung des Urins. Mögliche Ursachen: 1. Ziegelmehl (harnsaures Natron). 2. Krankhaft ho­he Eiweißausscheidung. 3. Krankhaft hoher Gehalt an weißen Blutkörperchen (Leukozyturie). 4. Abnorme Verschleimung des Urins, z.B. bei Urin, der aus einem Pouch oder Konduit entnommen wurde.

Urinuntersuchung: die Untersuchung des Urins (z.B.) zum Ausschluss / Nachweis krankhafter Veränderungen im Bereich der Harnwege (Nieren, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre). Die Untersuchung des frischen, mög­lichst keimfrei (aseptisch) gewonnenen Mor­genurins erfolgt durch 1. geeignete Teststreifen (chemische Untersuchungen), 2. Eintauchnährböden (bakteriologische Untersuchungen) oder/ und mit (Selektiv-) Nährböden, mit denen nur spezielle Erreger nachzuweisen sind. 3. U. mit Hilfe eines Mikroskopes. Vgl. mikroskopische Urin­­untersuchung, HarnbestandteileLeuko­zyturieHämaturie. Hinweis: Die U. mit Teststreifen und mit Eintauchnährböden kann (nach einer fachlichen Anleitung) selbstständig zu Hause ausgeführt werden.

Urinuntersuchung Anhang: Harnwege

Gewinnung von Urin

Gewinnung von keimfreiem Urin bei Knaben / Männern

 Gewinnung von keimfreiem Urin bei Mädchen / Frauen

-  Urinuntersuchung mit Teststreifen

Bestimmung des Säuerungsgrades im Urin

Urinbefund: Vorgehen bei auffälligem Urinbefund

Urinuntersuchungen – tabellarische Übersicht

   
© ALLROUNDER