Speicherblase: eine Harnblase, die Urin speichern kann. Ggs.Durchlaufblase, die keinen Urin speichern kann.

Sperma: Samen, Samenflüssigkeit. Alle Bestandteile des männlichen Ejakulates: zäh-kle­b­rige Flüssigkeit, bestehend aus Spermien, Sekreten der Samenblasen, der Prostata und der Nebenhoden. Aussehen: milchig weiß bis leicht gelblich. Geruch: „kastanienblütenartig“.

Spermakonservierung: Sperma kann tiefgefroren (Kryokonservierung) in speziellen „CryoBanken“ aufbewahrt werden. Die Lagerung ist mit erheblichen Kosten verbunden. Indikationen: Eine S. ist angezeigt, wenn ein nachhaltiger Verlust von zeugungsfähigen Spermien zu befürchten ist: a) bei einer zunehmenden Sensibilitätsstörung durch (sich entwickelnde) Rückenmarksveränderungen, wenn also unklar ist, wie lange funktionell einwandfreies Sperma zur Verfügung steht; b) vor einer Chemotherapie oder Strahlenbehandlung, c) bei Neigung zu entzündlichen Erkrankungen der Hoden (Orchitis) oder Nebenhoden (Epididymitis).

Zusammensetzung des Spermas

Spermien

etwa 20 % des Volumens mit durchschnittlich 100 Mio/ml mit weniger als 20 % abnormer Formen

Sekret der Samenblasen  

etwa 60 % des Gesamtvolumens mit 1,5-6,5g/ml Fruktose, sowie weiteren Substanzen

Sekret der Prostata

etwa 20 % des Gesamtvolumens

Spermatocele: Spermatozele.

Spermatogramm: Spermiogramm.

Spermatozele: Spermatocele. Samenbruch. Mit Sperma gefüllte Zyste, die mit dem Nebenhoden in Verbindung steht. Symptome: Weiche oder derbe Schwellung, meist schmerzfrei, oft zufällig entdeckt. Abzugrenzen ist die S. gegen einen Wasserbruch oder Hodenbruch. Diagnose: Tastbefund, Ultraschalluntersuchung. Therapie: Spontane Rückbildung ist möglich. Operative Entfernung nur bei Schmerzen.

Spermatozoon: Mz.: Spermatozoen. Spermium; männliche Keimzelle.

Spermienextraktion: vgl. Hodenbiopsie.

Spermio(zyto)gramm: Untersuchung des Spermas a) zur Bestimmung der Befruchtungsfähigkeit, b) vor einer Konservierung. Das S. ist Teil der  andrologischen Untersuchung. Gewinnung: Nach 5-tägiger sexueller Enthaltsamkeit (Karenz) wird das Sperma gewonnen a) durch Masturbation, b) nach Provokationsmethoden, c) durch Hodenbiopsie. Bewertungen: 1. Menge des Spermas: Normal 2-6 ml, Hypospermie: < 2 ml, Hyperspermie: > 6 ml. 2. pH-Wert: 7,0-8,0. 3. Fruktosegehalt: Der Fruk­tosegehalt ist für die Beweglichkeit und Lebensfähigkeit der Spermien wichtig. Werte unter 1200 µg/ml gelten als Hinweis auf eine Störung der Neubildung von Spermien. Bestimmung des Fruktoseindex (Verhältnis zwischen Spermienzahl und Fruktoseverbrauch). 4. Viskosität (eine 10 %ige Erhöhung zeigt einen doppelten Fruk­to­severbrauch durch die Spermien an). 5. Zahl der Spermien (vgl. Übersicht). Bei < 10 Mio Spermien/ ml ist eine beidseitige Hodenbiopsie an­gezeigt. 6. Beweglichkeitsbestimmung der Spermien nach 30, 60, 120, 240 Minuten. Normal: 40 % der Spermien sind anfangs gut beweglich, nach 2 Stunden soll der Verlust der Beweglichkeit 20 % nicht überschreiten. Anfärbung mit 0,5 %igem Eosin: Lebende Zellen bleiben ungefärbt, abgestorbene Zellen färben sich rötlich. 7. Gestalt der Spermien.

Bewertungen (vgl. nachfolgende Übersicht)

Spermiogramm: Bezeichnungen (Nomenklatur nach [23])

Normospermie                                     normaler Ejakulationsbefund

Oligospermie                                         < 15 Mio Spermatozoen/ml

Asthenospermie                                   Einschränkg. d. Beweglichkeit: < 40% bewegliche Sperm.

Teratozoospermie                              < 4% der Spermien zeigen eine normale Form

Oligoasthenoteratozoospermie         Oligosp., Asthenosp. und Teratosp. sind gestört

Nekrozoospermie                                               keine vitalen Spermatozoen

Azoospermie                                        keine Spermatozoen im Ejakulat

Hypospermie (Parvisemie):                Volumen des Ejakulats < 1,5ml

Aspermie                                               kein Ejakulat

Menge (Volumen): Normospermie: ≥ 1,5 ml. Hypospermie: < 1,5 ml. Hyperspermie: > 6 ml. Bestimmung: Messung der Menge des Ejakulates.

pH-Wert: 7,2-8,0. Bestimmung: pH-Indikatorpapier.

Verflüssigungszeit:  15-60 Minuten.

Spermatozoenkonzentration: ≥ 15x106 pro ml. Bestimmung: Neubauer-Zählkammer nach Verdünnung mit immobilisierender Lösung

Gesamtspermatozoenzahl: ≥ 39x106 im Ejakulat.

Beweglichkeit (Motilität): ≥ 40% Gesamtbeweglichkeit, ≥ 32% mit Vorwärtsbeweglichkeit. Bestimmung: etwa 10µl eines frisch gewonnenen Ejakulates bei 400-facher Vergrößerung im Phasenkontrastmikroskop.

Gestalt (Morphologie): ≥ 4% sind normalgeformt. Bestimmung: Färbung eines Ausstrichpräparates nach Papanicolaou und/oder Shorr; ggf. Schnellfärbung (z.B. Hemacolor).

Lebendigkeit (Vitalität): ≥ 58% der Spermatozoen färben sich nicht mit Eosin rot an, d.h. sie sind vital. Bestimmung: Färbung mit 0,5%-igem Eosin („rot = tot“).

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): < 1x106. Bestimmung: Bestimmung der Zahl der Peroxydase-positven Zellen.

Spermium: Mz. Spermien; auch: Spermie, Samenfaden, Spermatozoon, männliche Samenzelle(n).

   
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