Osteoporose: lat. os, Knochen; grch. poros, Loch, Öffnung. Kalksalzverarmung des Knochens. Verminderung des Knochengewebes bei erhaltenem Knochenfeinbau. Entstehung: Verstärkter Abbau und/oder verminderter Aufbau von Knochen. Diagnose: Die Knochendichte lässt sich mit einer Röntgenaufnahme orientierend darstellen und computertomographisch (ohne wesentliche praktische Bedeutung) messen. Ursachen: 1. Inaktivität  (Inaktivitätsosteoporose): a) Bei vollstän­diger oder weitgehender Lähmung der Muskulatur der Wirbelsäule, des Beckens, der Beine wird die Knochenentkalkung durch mangelnde Belastung sowie durch lähmungsbedingte Mangelernährung begünstigt. b) Bei Ruhigstellung (im Gips) verstärkt sich die Knochenentkalkung. Damit wächst die Gefahr von Knochenbrüchen oft nur aus geringfügigem Anlass (sog. Bagatelltrauma z.B. beim Umlagern der Beine, Umsetzen usw.) [80]. 2. Hormonelle Störungen, vor allem Mangel an weiblichen Keimdrüsenhormonen im Klimakterium. Vorbeugende Maßnahmen: 1. Möglichst frühzeitige und dauerhafte Belastung der Knochen durch Aufrichtung, Gehen usw., ggf. mit Orthesen [79]. 2. Möglichst kurz dauernde Gipsruhigstellungen und möglichst frühzeitige Belastung im Gips. 3. Vermeidung von abnormen Biegebelastungen der langen (z.B. Oberschenkel-) Knochen, z.B. bei  Dehnungs-übungen von Gelenken „am langem Hebel“. 4. Ernährungseinflüsse: Durch den überdurchschnittlichen Genuss von (Coca-) Cola und Iced-Tee [77] [78] [166] nimmt die Zahl der Knochenbrüche zu. 

Ostium: 1. Eingang; 2. Mündung. O. ureteris: Mündung des Harnleiters (Ureter) in die Harnblase in der oberen seitlichen Ecke des Blasendreiecks. O. urethrae externum: die äußere Harnröhrenöffnung, also die Mündung der Harnröhre (Urethra) nach außen. O. urethrae internum: Eingangsöffnung der Harnröhre am Blasenboden in der vorderen Spitze des Blasendreiecks.

Ostiuminsuffizienz: ungenügender Verschluss an der Mündung des Harnleiters in die Harnblase, als Ausdruck einer Schwäche des Ostium ureteris.

Ovar: Mz.: Ovarien. Eierstock. Vgl. Poly­zystische Ovarien.

over-active-bladder: Detrusorinstabilität.

Ovulationshemmer: Medikamentengruppe, die weibliche Keimdrüsenhormone (Östrogen und Gestagen) enthält. O. verhindern den Eisprung (Ovulation). Vgl. Empfängnisverhütung. O. können die Blutgerinnung beeinträchtigen und gelten deshalb (zusammen mit anderen Faktoren) als eine mögliche Ursache für eine Thrombose.

Oxoferin ®: Desinfektionsmittel a) zur Behandlung von Wundheilungsstörungen. b) Anwendung in der Harnblase (zur Technik: Harnblaseninstillation) bei Harnwegs­infektionen, die auf die Harnblase beschränkt sind. O. ist auch bei Problemkeimen (z.B. ProteusPseudomonas) wirksam. Zusammensetzung: 5 ml O. der gebrauchsfertigen Lö­­sung enthalten: Reaktionsprodukt (Ethylen) aus 6,9 x 106 Natriumchlorit 10,28 mg, Natriumhypochlorit 1,38 mg, Schwefelsäure 69 % 0,75 mg, Kaliumchlorat 0,6 µg, Natriumcarbonat-Wasser-stoffperoxid (2:3) 0,37 mg, Natriumperoxit 1,09 mg. Wirkung: O. aktiviert in Anwesenheit von Haemin/Haematin (Bestandteil von roten Blutkörperchen) als Oxoferin-Haemin-Lösung Makrophagen und Leukozyten, die zur Immunantwort des Körpers auf Krankheitserreger gehören. Bereits geringe Mengen der Lösung tragen auch in der gelähmten Harnblase dazu bei, Krankheitserreger (auch Problemkeime) zu beseitigen. Nebenwirkungen: Allergisierungen sind möglich. Die Entwicklung einer Keimresistenz ist nur selten zu erwarten. Anwendungshäufigkeit: Nur kurzzeitig bei symtomfreien Harnwegsinfektionen.

Oxybutynin: Anticholinergikum. Handelspräparate: 1. Einzunehmende Medikamente (orale Anwendung): z.B. Dridase ® 5 mg Tbl., Cysto­norm 5 mg ® Tbl., Oxybutynin Hexal ® 2,5/5 mg Tabl. Dosierung:Die durchschnittliche (stets lang­sam zu steigernde) Dosierung beträgt bei Kindern von 5-10 Jahren: 2x2,5 mg / Tag,  bei Kindern ab 10 Jahren 2x5 mg (maximal 3x1 Tbl.), bei Erwachsenen 3x2,5-5 mg bis max. 4x5 mg. 2. In der Harnblase (intravesikal) zu verwendende Zubereitung (O.Lösung):Oxybutynin-Hydrochlorid [169] als Oxybutynin 0,1% (d.h. 10 mg O. sind in 10 ml Natriumchlorid gelöst) Instillationsset (z.B. Oxybutynin Grachtenhaus). Die Dosierung richtet sich auch nach auftretenden unerwünschten Nebenwirkungen. 3. als transdermales Pflaster (nur zur Anwendung bei Erwachsenen): Kentera TM 3,9 mg/24 Stunden transdermales Pflaster: Größe: 39 cm², enthält 36 mg Oxybutynin. 3-4 Tage lang werden in 24 Stunden 3,9 mg Oxybutynin freigesetzt und durch die Haut (transdermal) aufgenommen. 2x wöchentlich wird ein neues Pflaster benötigt. Die Nebenwirkungen sind gering, wenn überhaupt nachweisbar, weil eine langsame gleichmäßige Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt. Indikationen: 1. Harnblase: a) Entspannung des spastischen Harnblasenmuskels (M. detrusor vesicae) und damit b) Erweiterung der Harnblase mit Erhöhung der Blasenkapazität. Hierdurch lässt sich c) eine bestehende Inkontinenz für Urin - evtl. bei gleichzeitiger Anwendung von Desmo­pressin - (wesentlich) verbessern, z.B. durch Messen der Blasenkapazität (die der durchschnittlichen katheterisierten Urinmenge entspricht); die optimale Dosierung ist erreicht, wenn sich das Füllungsvermögen der Harnblase auch durch eine Dosissteigerung nicht mehr vergrößern lässt. Dosierung: Die Dosierung wird individuell entwickelt… Anmerkung: Die Anwendung von O. in der Harnblase gilt als Ausnahmeindikation, die eine besondere Begründung erfordert, z.B. erhebliche Nebenwirkungen bei der oralen Anwendung. Therapeutisches Ziel ist es, eine unwillkürliche Re­­flexaktivität der Harnblase vollständig zu unterdrücken und eine dem Alter entsprechende Harnblasenkapazität zu erreichen. Nebenwirkungen tre­ten individuell unterschiedlich stark vor allem zu Beginn der Medikation auf. Symptome: Hautrötungen, Hitzegefühl, Mundtrockenheit, Hauttrockenheit, Sehstörungen, Verlangsamung des Stuhltransportes, Verdacht auf Mitbeteiligung bei Konzentrationsstörungen u.a. Therapie der Nebenwirkungen: Verwendung eines anderen Wirkstoffes, z.B. PropiverinSolifenacin u.a. (vgl. An­ti­muscarinica). Überwachung: Die Indikation und der therapeutische Erfolg ist durch Blasendruckmessungen zu kontrollieren. O. und Schwangerschaft: Während der ganzen Schwangerschaft ist O. nur sehr zurückhaltend anzuwenden. Eine strenge Beschränkung der Einnahme be­steht im letzten Schwangerschaftsdrittel und unter der Geburt. Stillen: O. ist bei Stillen kontraindiziert, denn O. vermindert die Milchbildung bei der Mutter und geht in die Muttermilch über. 2. (Ganzkörper-)Schwitzen: Bei stärkerem, ständigem Schwitzen am ganzen Körper lässt sich mit O. eine Verbesserung erreichen. Die (möglichst niedrige) Dosis muss individuell ermittelt werden. 3. Umschriebenes Schwitzen: Stark schwitzende Hände, Füße oder andere Hautstellen, z.B. im Bereich der Rückennarbe über der Spina bifida oder in anderen Narbenbereichen, können mit einer 5 %igen Oxybutynin Lösung eingerieben werden, womit eine wesentliche Verbesserung zu erreichen ist. 4. Durchfälle: Wiederholt auftretende Durchfälle sprechen auf eine individuell zu ermittelnden Dosis gelegentlich (oft nur vorübergehend) auf O. an.

Oxybutynin 

Orale Anwendung – Übersicht

Anwendung bei Säugl. u. Kleinkindern

- Anwendung in der Harnblase  

   
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