Muskelgrundspannung: Muskeltonus. Der Widerstand einzelner Muskeln oder Muskelgruppen gegenüber passiven Bewegungen. Beschreibung: Die Grundspannung kann sein: 1. normal: Normotonus, 2. zu hoch: Hypertonus /  Hypertonie (z.B. Spastik), 3. zu niedrig: Hypo­tonus / Hypotonie, 4. kann völlig fehlen:  Atonie (z.B. bei kompletter schlaffer Lähmung), 5. wechselnd: z.B. bei Athetose. Vgl auch: Grundspannung der Harnblasenmuskulatur.

Mutter- (Vater-) Kind-Unterbringung im Krankenhaus: gleichzeitige Unterbringung einer qualifizierten Pflegeperson (in der Regel die Mutter oder der Vater) während eines Krankenhausaufenthaltes oder einer stationären Rehabilitationsmaßnahme.

Krankenhausaufenthalt – Mitaufnahme einer Pflegeperson – Ärztl. Begründung

Myektomie: operative Entfernung und damit Ausschalten eines Muskels, z.B. des Harnblasenmuskels bei der Autoaugmentation der Harnblase.

Myelolyse: operative Lösung (Lyse) des Rückenmarkes (Myelon) von angeborenen oder später (z.B. nach Rückenmarkseingriffen) entstandenen Verwachsungen (z.B.) im Bereich einer Spina bifida (z.B. bei neurologischen Funktionsstörungen durch ein tethered cord). Eine M. kann beinhalten: a) Lö­sung von narbigen Verwachsungen des Rückenmarkes mit seiner Umgebung, b) plastische Deckung von Defekten der Rückenmarkshaut, c) plastische Erweiterung der Rückenmarkshäute, d) Entfernung evtl. bestehender knöcherner oder knorpelartiger Hindernisse (z.B. eines bestehenden Spornes), e) die Durchtrennung eines verdickten Filum terminale an seiner unteren Spitze. Folgezustände: Urologische Auswirkungen einer M. sind nicht sicher vorherzusagen: der Lähmungstyp der Harnblase wird meist nicht verändert, kann sich aber auch verbessern oder verschlechtern [193]. Wegen der unklaren Auswirkungen ist nach einer M. a) eine Wiederholung der Blasendruckmessung nach Abschluss der Wundheilung (also nach 4-6 Wochen) und b) zwischenzeitlich eine verdichtete urologische (vor allem sonographische) Kontrolle angezeigt, um eine Verschlechterung des Harntransportes nicht zu übersehen. Vgl. Anschlussheilbehandlung.

Tethered cord und Harnwege

Tethered cord, Lösung des Rückenmarks (Myelolyse)  

Allgemeines

Maßnahmen vor der Myelolyse

Nachuntersuchungen 6 - 8 Wochen nach

   der Myelolyse

Myelomeningocele: ⇒ Myelomeningozele.

Myelomeningozele: Abk.: MMZ; auch: Me­ningomyelocele (MMC) oder Meningo­my­elo­zele (MMZ). Zusammengesetzter Begriff aus: a) Myelon: Rückenmark, b) Menin­gen: Rückenmarkshäute, c) Zele: Bruch, Hernie. Sog. „Rückenmarksbruch“. Eine bla­sen­artige, oft durchsichtige Vorwölbung über einer Wirbelsäulenspalte (Spina bifida), in der sowohl das Rückenmark (Myelon) und die Rückenmarkshäute (Meningen) gelegen sind. Beim Neugeborenen erkennt man im Bereich der Myelo­me­nin­go­zele drei Zonen: In der Mitte eine dunkelrote Zona medullovasculosa, durch die das Rückenmark weiß­lich durchschimmert. Sie wird nach außen umgeben von einer blasigen, dünnen, grauglänzenden Zona epithelioserosa; sie entspricht der Pia mater spinalis (einer Schicht der weichen Hirnhaut). Diese wiederum wird umgeben von der Zona dermatica, der normal ausgebildeten Haut. Die Schichten können durch eine Ansammlung von Hirn-/Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cere­bro­­spinalis) unterschiedlich hoch blasig zu einer Zele aufgetrieben sein. Eine Hautbedeckung kann auch ganz fehlen; dann bedecken nur Rückenmarkshäute das Rückenmark. Wurde eine Zele über dem Wirbelsäulenspalt vor der Geburt mit Ultraschall nachgewiesen, wird in jedem Fall eine Entbindung durch Kaiserschnitt (Sektio) empfohlen, um ein Abreißen der Zele und eine Einblutung in das Rückenmark zu verhindern. Auch bei fehlender Vorwölbung ist eine Sektio zu empfehlen, um eine Quetschung und die hierdurch bedingte Schädigung des Nervengewebes im Bereich der Spina bifida bei einer natürlichen Entbindung zu vermeiden. Bei der Erstversorgung wird die Zele operativ entfernt und das Rückenmark durch Haut schützend bedeckt.

Myelomeningozystozele: Abk.: MMZZ; auch: Myelo­meningozystocele, Myelo­meningo­zele, bei der zusätzlich der Zentralkanal des Rückenmarks wie eine Zyste aufgeweitet ist. In dieser zystischen Erweiterung findet sich typischerweise eine Zellschicht, die den Zentralkanal auskleidet (Ependym).

Myeloschisis: auch Rhachischisis. Ausgedehnte hintere Wirbelsäulenspalte (Spina bifida aperta totalis). Der größte Teil des Rückenmarks und des umgebenden Nervengewebe werden weder von den Rückenmarkshäuten noch von Haut bedeckt.

Myelozele: bruchartig vorgefallenes (Zele), freiliegendes Rückenmark (Myelon) im Bereich einer Wirbelsäulenspalte (Spina bifida). Dysraphische Störung.

Myelozystozele: Form einer dysraphischen Störung, bei der der Zentralkanal des Rückenmarks blasig (zystisch) aufgeweitet und bruchartig aus einer Spalte der Wirbelsäule vorgefallen ist.

Mykoplasmen: Bakterienart, die zwar zur normalen Körperflora gehört, aber unter ungünstigen Bedingungen auch Ursache von Krankheiten (z.B. einer  Harnröhrenentzündung oder Lungenentzündung) sein kann.

Mykose: Pilzerkrankung.

Myotomie: operatives Einschneiden und damit Schwächen eines Muskels. Anwendungen (z.B.): 1. M. des Harnblasenmuskels bei der Erweiterung ( Autoaugmentation) der Harnblase. 2. M. einzelner Muskeln zur Milderung / Beseitigung von Gelenkfehlstellungen, die durch ein Muskelungleichgewicht verursacht werden.

   
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