Blasenzentrum: Zentrum der Nervenversorgung der Harnblase. Die Zentren sind über Funktionsschleifen miteinander verbunden [10][11] Unterschieden werden drei Blasenzentren: 1. Gehirn (supraspinales Blasenzentrum), im Großhirn und Stammhirn. Das supraspinale B. steuert die willkürliche Entleerung der Harnblase. Bei kompletten Querschnittslähmungen ist die Verbindung zwischen dem Gehirn und der Harnblase unterbrochen, die willkürliche Blasenentleerung also gestört. 2. Rückenmark (spinale Blasenzentren): a) Lumbales Zentrum (in den Rückenmarksabschnitten Th12 bis L3): Hier liegt der Ursprungsort des Nervus hypogastricus, über den die Harnblasenschließmuskeln beeinflusst werden. b) Sakrales Blasenzentrum: Das sakrale B. liegt im 2. - 4. sakralen Rückenmarkssegment. Über dieses B. wird im Wesentlichen der Blasenmuskel (M. detrusor vesicae) neurologisch gesteuert, d.h. die Wahrnehmung des Füllungszustandes der Harnblase, das Zusammenziehen und Entspannen dieses Harnblasenmuskels. Vgl. auch Harnblase, Nervenversorgung.

Blemaren ® N: urologisches Medikament mit der Wirkstoffkombination Kaliumhydrogencarbonat-Natriumcitrat-Citronen-säure z.B. zur Behandlung einer Azidose, die z.B. bei Harnableitungen entsteht, bei denen Darmanteile verwendet wurden. Dosierung: Grund­­sätzlich muss die Dosierung durch Messung des Säuerungsgrades im Urin (Ziel ist ein pH-Wert > 7) mit pH-Indikatorpapier individuell er­mittelt werden.              

Blinddarm: Caecum. Teil des Darmes mit dem anhängenden Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) im Bereich des Überganges zwischen Dünndarm und Dickdarm. Besonderheiten bei Spina bifida: Der B. ist bei Spina bifida nicht neurologisch gestört. Er wird ggf. verwendet: 1. zusammen mit dem > Wurmfortsatz zum Aufbau eines MAINZ-Pouch,  2. als Zugang zur Harnblase bei der Appendiko­vesikostomie nach Mitrofanoff; 3. als Darmzugang bei der Malone-antegrade-continence-Technik (zur Darmspülung).

Blindkatheterisieren: Katheterentleerung  der Harnblase ohne Sichtkontrolle.

Blutarmut: lat. Anaemia; Anämie, Vitamin B12.

Blutdruck: Druck des Blutstromes im Herzen und in den Blutgefäßen (Arterien und Venen). Der B. wird vorwiegend durch die linke Herzkammer erzeugt. Beim Zusammenziehen des Herzens (Systole) entsteht der „systolische“ B., bei der Entspannung des Herzens (Diastole) sinkt der Druck auf den (für die Beurteilung des B. wichtigen) „diastolischen“ B. ab. Nachweis: Der B. wird an der Schlagader (Arterie) an der Innenseite der Ellenbeuge gemessen (Blutdruckmessung, Blutdrucklangzeitmessung). Veränderungen des Blutdrucks: Erhöhung: Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). Erniedrigung: Orthostatische Störungen. Eine genauere Aussage über den B. erlauben nur a) wiederholte Messungen an verschiedenen Tagen und Tageszeiten oder b) eine Langzeitmessung des B. über 24 Stunden (Blutdruckmessung, Blutdrucklangzeitmessung).

Blutdruckerhöhung: Bluthochdruck.

Blutdrucklangzeitmessung: fortlaufende Messung des Blutdruckes (Blutdruckmessung) im variabel einstellbaren Zeitabstand (z.B. alle 20 Minuten) über 24 Stunden mit Unterstützung eines elektronischen Gerätes, das a) eine fest angelegte Manschette in regelmäßigem Abstand aufpumpt und wieder ablässt, b) den systolischen sowie den diastolischen Messwert ermittelt und c) die gemessenen Werte in einem Speicher automatisch aufzeichnet. Aus allen gemessenen Werten wird ein Mittelwert, getrennt für alle systolischen und diastolischen Werte, ermittelt und hieraus die Diagnose eines erniedrigten, normalen und des (behandlungsbedürftigen) Bluthochdruckes abgeleitet. Die Auswertung der Messwerte erfolgt durch den Arzt mit Hilfe eines speziellen Lesegerätes.

   
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