AUS: Abk. fürartificial urinary sphincter“; Harnblasensphinkterprothese.

Ausbildung: Ein wesentlicher Beitrag zur Gewährleistung urologisch notwendiger und sinnvoller diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen besteht in einer verständlichen, theoretischen und praktischen Aus- und Weiterbildung der Betroffenen und deren Familien bzw. der beteiligten Pflegekräfte. Diese Ausbildung kann erfolgen 1. durch frühzeitige, stufenweise Einzelausbildung, 2. durch Ausbildung von Eltern und Betroffenen in (kleinen) Gruppen, 3. durch systematische Anleitung von Pflegepersonen und Pflegediensten in Einrichtungen (Schulen, Internaten, Heimen). Über die Ausbildungsinhalte vgl. nachfolgende Übersicht. 

Urologische Ausbildungsinhalte (Auswahl)

(nach [139])

Diagnostik

  1. Kenntnis und Beurteilung auffälliger klinischer Symptome zum Erkennen von Frühhinweisen möglicher Komplikationen, z.B. Urintrübung, -geruch, Fieber, Änderung des Miktionsmodus usw.
  2. Urinüberwachung: Urinuntersuchung mit Teststreifen zum Erkennen einer Harnwegs­infektion, des Urin-Säuerungsgrades u.a.
  3. Orientierende Kenntnis der wichtigsten technisch gestützten Untersuchungen: Blasendruckmessung, Sonographie, Nierenfunktionsuntersuchungen.
  4. Kenntnisse möglicher Interaktionen mit anderen Bereichen (z.B. Darmmanagement und Harnwegs­infektionen).

Therapie

  1. Maßnahmen zur Vermeidung von Harn­wegsinfektionen (Hygiene, Flüssigkeitsaufnahme, Ansäuerung des Urins).
  2. Möglichst frühe Anleitungen (ab etwa 8 Jahren) zum Erlernen und Beherrschen therapeutischer Techniken (z.B. selbstständiger Windelwechsel, aseptische Katheterentleerung).
  3. Anleitung zur Körperpflege (vor allem der Intimpflege) zur Vermeidung von Geruchsbelästigung.
  4. Schulung im Umgang mit Medikamenten (Wirkung, Interaktion, Nebenwirkungen, Maßnahmen bei Nebenwirkungen).

Ausfluss: allgemein: krankhafte Absonderung aus Körperöffnungen; speziell: Scheiden­­­ausfluss (Fluor genitalis), Harnröhrenausfluss, Harnröhrenentzündung

Auslasswiderstand der Harnblase: Der Widerstand, den die Harnblase überwinden muss, um sich zu entleeren. Der A. entsteht durch die Verschlusskraft der Harnblasenschließmuskel, beim Mann zusätzlich durch die Harnröhrenengen. Normalwerte: Frauen 30 - 35 cm H2O (Wassersäule), Männer 30 - 40 cm H2O (Wassersäule). Krankhafte Veränderungen: Bei a) spastischen Funktionsstörungen der Harnblasenschließmuskeln (vgl. Harnblasenlähmung), b) durch eine Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie, c) entzündliche Schwellungen der Harnröhrenschleimhaut (durch Harnwegs­in­fektionen), d) narbige Veränderungen der Harnröhre (Harnröhrenstrikturen) nimmt der Widerstand zu. e) Durch neurologische Veränderungen, die vom Rückenmark ausgehen (Rückenmarksveränderungen). Diagnose: Der A. wird durch eine Blasendruckmessung bestimmt. Therapeutische Beeinflussung: Alpha-Rezep­to­­ren­blocker, > Phenoxybenzamin. (S)

Ausräumen des Mastdarms: Entleerungstechnik des Darmes, bei der mit dem Zeigefinger oder Mittelfinger, der durch einen (latexfreien) Handschuh geschützt ist, der im Mastdarm erreichbare Stuhl ausgeräumt wird. Das A. ist zwar ästhetisch belastend, aber am schnellsten auszuführen. Diese Entleerungstechnik wird deshalb (im Vergleich mit anderen Methoden, vgl. Darm, Entleerungstechniken) wohl am häufigsten zur Enddarmentleerung be­nutzt.

Darmentleerung durch Ausräumen des Mastdarmes

 

   
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