Buchstabe R-S-T

Sammelbeutel: Stuhlsammelbeutel (Fäkalkollektor), Urinauffangbeutel, Urostomiebandage, Klebebandage.

Sammelurin: über eine längere Zeit gesammelter Urin, z.B. 24-Stunden-Sammelurin: Die 24-Stunden-Sammelprobe beginnt morgens nach Entleeren der Harnblase (dieser Urin wird verworfen). Uhrzeit notieren. Beginn der Sammelperiode, die am nächsten Morgen mit dem Morgenurin, der als letzter aufgefangen und der Probe hinzugefügt wird, endet. Für bestimmte Untersuchungen (erfragen!) muss der Urin angesäuert werden.

sauber (clean): Katheterentleerung.

saugende Inkontinenzvorlagen / saugende Inkontinenzwindelhosen: Windeln.

Schlingentupfer: zu einer Schlinge zusammengelegter Mullstreifen. Anwendung: Vorzugsweise zum vorübergehenden Verschließen ei­ner Körperöffnung, z.B. eines Stomas beim Wechseln einer Klebebandage.

Schlitzung: Harnröhrenschlitzung.

Schmerz:

Schmerz: Allgemeines, Formen: Definition: Schmerz ist ein unangenehm empfundenes Erlebnis der Sinne und des Gefühls, das mit und ohne Schädigung von Körpergewebe auftreten kann. Formen: 1. nach der Art der Empfindung: stechender, brennender, dumpfer, po­chender, psychischer Schmerz (vgl. Übersicht: Schmerzqualitäten). 2. nach der Dauer: a) akuter Schmerz: Die unterschiedlich intensiv empfundenen Schmerzen als Signal einer akuten Schädigung eines Körperteils oder Organs klingen nach Wegfall der Ursache meist schnell wieder ab; b) chronischer Schmerz: Schmerz, der länger als die normale Heilungszeit dauert;  nach Übereinkunft* [8] wird ein Schmerzzustand durch eine andauernde Schädigung eines Organs oder auch ohne erkennbare Ursache von mehr als 1-6 Monaten - im Mittel ab einer Dauer von 3 Monaten - als „chronisch“ bezeichnet (vgl. auch 3d). 3. nach dem Ort der Entstehung: somatischer Schmerz: a) Oberflächenschmerz, der von einer schmerzhaften Reizung der Haut entstehen kann; er besteht meist aus einem akuten (stichartigen) und einem verzögerten (dumpfen) Anteil. b) Tiefenschmerz, der seinen Ursprung in Muskeln, Sehnen, Knochen, Gelenken usw. haben kann. Hierzu gehört auch der Eingeweideschmerz (viszeraler Schmerz), der seinen Ursprung in den inneren Organen hat; c) der psychische Schmerz kann bei akuten oder chronischen Belastungen, auch ohne erkennbare Ursache entstehen; eine Abgrenzung zu organisch bedingten Schmerzen kann schwer oder unmöglich sein; d) somato­former Schmerz: chronischer Schmerz (s.o.), ohne dass hierfür eine (auf Körperorgane bezogene) Ursache nachweisbar ist [170]. Schmerzqualität: Die Beschreibung der schmerzhaften Empfindung (vgl. nachfolgende Übersicht). Schmerzgedächtnis: Bei wiederholten Schmerzreizen bildet sich ein „Gedächtnis“ für die schmerz­auslösenden Reize an verschiedenen Or­ten des Gehirns und des Rückenmarks aus (Vorgang der Sensitivierung [224]), die miteinander in Verbindung stehen. Schmerzhafte Symptome kön­­nen deshalb von verschiedenen Reizen und oft bei schon niedrigen Reizstärken ausgelöst und verstärkt werden: z.B. von schmerzhaften Vorstel­lungen, Erinnerungen, auch psychischen Ver­letzungen, geringfügigen Verletzungen. Ziel ist es, der Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses durch (auch medikamentöse) Schmerzvermeidung vorzubeugen und so weit möglich zu vermeiden.

* International Association for the Study of Pain.