Prinzip
Elektrische Stimulation (eS) der Nerven des Enddarmes durch dosierbaren Gleichstrom.
Elektrische Stimulation im Darm
Ausführung
Über einen wassergefüllten Ballonkatheter wird der Darm, z.B. im Rektum, elektrisch durch einen Elektrostimulator gereizt. Hierdurch zieht sich der Darm zusammen, wodurch der Stuhl im Rektum entleert wird.
zur Entleerung des Enddarmes
Bewertung: Die Methode ist technisch und zeitlich aufwändig und von geringem Nutzen, weil der gereizte Darmabschnitt mit einfacheren Methoden (Ausräumen, Klistier) weniger aufwändig und sicherer entleert werden kann.
zur Verbesserung neurologischer Darmfunktionen
Bewertung: Die Annahme, dass sich neurologische Funktionen des Darmes durch eS verbessern, wurde bisher nicht bewiesen.
Elektrostimulation durch die Haut
Die Darmreizung durch die Haut, die sog. transkutane elektrische Nervenstimulation, zur Unterstützung der Darmentleerung wird mit jeder neuen technischen Verbesserung versucht.
Ausführung
Über Elektroden, die über der Kreuzbeinregion auf die Haut geklebt werden, wird eine elektrische Reizung der in dieser Region verlaufenden Darmnerven versucht.
Bewertung: Bisher konnten die Versuche nicht belegen, dass eine elektrische Reizung die Darmentleerung zuverlässiger als andere Entleerungstechniken ermöglicht.
Elektrostimulation des Rückenmarks
Ausführung
Bei der rückenmarksnahen elektrischen Stimulation (SCS) erfolgt die Stimulation von Nerven (Neuromodulation), die die Darmfunktionen steuern, in unmittelbarer Nähe des Rückenmarks. Ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher wird das von außen steuerbare batteriebetriebene Gerät zur Stimulation (Elektrostimulator) unter der Haut eingepflanzt. Von hier aus werden Drähte möglichst nahe am neurologischen Zentrum der Darmentleerung platziert.
Bewertung: Die therapeutischen Möglichkeiten dieser Form der E. werden z.Zt. noch experimentell untersucht.
Letzte Bearbeitung: 02.05.2014